Suchen und Finden

Titel

Autor

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Pfadfinder in Südwestafrika in den 1930er Jahren. Zwischen Entdeckungsfantasien, Ahnenverehrung und Sehnsucht nach dem Vaterland

Pfadfinder in Südwestafrika in den 1930er Jahren. Zwischen Entdeckungsfantasien, Ahnenverehrung und Sehnsucht nach dem Vaterland

Julia Preißer

 

Verlag GRIN Verlag , 2021

ISBN 9783346422651 , 31 Seiten

Format PDF

Kopierschutz frei

Geräte

15,99 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

Derzeit können über den Shop maximal 500 Exemplare bestellt werden. Benötigen Sie mehr Exemplare, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

Mehr zum Inhalt

Pfadfinder in Südwestafrika in den 1930er Jahren. Zwischen Entdeckungsfantasien, Ahnenverehrung und Sehnsucht nach dem Vaterland


 

Forschungsarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte - Afrika, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Geschichte Europas in der Welt), Veranstaltung: Grenzen, Grenzüberschreitungen, Verflechtungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Selbstverständnis der Jugendverbände in Südwestafrika in den 1930er Jahren - insbesondere der Pfadfinder. Sie untersucht, welche Einflussfaktoren dieses Selbstverständnis prägten und macht deshalb Identifikationsfiguren und Projektionsflächen aus. Außerdem zieht sie Jugendverbände innerhalb Deutschlands zum Vergleich heran. Mit dem Ersten Weltkrieg verlor Deutschland seine Kolonien. Rund die Hälfte der Siedler aus Südwestafrika - vornehmlich Beamte, Polizisten und Soldaten - wurden mit ihren Familien ausgewiesen. Die verbliebenen deutschen Siedler erlebten sich - bedingt durch die Mandatsherrschaft und den einhergehenden Macht- und Ansehensverlust - immer mehr als Solidargemeinschaft, Klassenunterschiede verschwanden. Ein ähnliches Moment entwickelte sich innerhalb Deutschlands durch die propagierte ?Volksgemeinschaft? in Reaktion auf den Kriegsverlust und die linksrheinische Besatzung. Unter den Nachfahren der ersten und zweiten Siedlergeneration, die ihr ?Vaterland? nur aus Erzählungen und Bildungs- und Verwandtschaftsbesuchen kannten, entwickelte sich ein neues Selbstverständnis, das zwischen Vaterlandsehnsucht und Treue zur südafrikanischen Heimat schwankte. Helmut Bley spricht von einer »doppelten Loyalität«. Während die Jugendbünde in Deutschland zunächst nach Autonomie und einer eigenen, von den Erwachsenen unabhängigen Identität strebten und später ganz in der Identifikation mit dem ?Führer? aufgingen, erlebte die »Jugend über dem Meer« die Folgen der Weimarer Republik und der nationalsozialistischen Machtübernahme überwiegend aus der Ferne. Zwar existierten bereits in den späten 1920er Jahren Verbindungen zwischen der NSDAP in Deutschland und den deutschen Siedlern in Südwestafrika. Und ebenso trieb die Partei vor allem durch die sogenannten Kulturvereine in Südwestafrika Propaganda. Doch wurden NSDAP und HJ 1934 im Mandatsgebiet verboten und die jeweiligen Führer des Landes verwiesen. Für die Jugendlichen bedeutete dies einen neuen Identitätskonflikt. Nicht zuletzt deshalb, weil sie von der Mandatsregierung von nun an kritisch beäugt wurden. Die Pfadfinder, die sich bereits Ende der 1920er Jahre entwickelt hatten9, gewannen nun eine verstärkt identitätsstiftende Bedeutung.