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Therag?th? - Palikanon - Das Buch der Lehrreden des Buddha (Die Lieder der Mönche)

Therag?th? - Palikanon - Das Buch der Lehrreden des Buddha (Die Lieder der Mönche)

Siddhartha Gautama Buddha

 

Verlag e-artnow, 2023

ISBN 4066338123923 , 130 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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1,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Therag?th? - Palikanon - Das Buch der Lehrreden des Buddha (Die Lieder der Mönche)


 

Das Zweier-Bruchstück


ERSTER TEIL


Uttaro (1)

121. 1

Kein Dasein hat Beharrlichkeit,

Kein Ding ist ewig, unverderbt:

Zusammen setzt sich Teil um Teil

Und reibt sich reißend wieder auf.


Vergl. v. 1159; Abhidhammapatikam Vibhango p. 532 1. treffl. siames. Ausgabe (für deren Zueignung ich Seiner Majesta Könige Culalankarn ehrerbietigen Dank ausspreche): Suttasa No. 13 i. f. — Cf. ManuS Vl. 80. 1

122.

Ich kenn' ihn, diesen Kummer da,

Verlange mir kein Dasein mehr:

Von allen Wünschen abgelöst

Erlischt mein Sehnen, wahnversiegt.

Pindolo Bhāradvājo (1)

123.

Nicht heiß' ich Frevel diese Fristung hier,

An Nahrung haftet nimmermehr das Herz:

«Aus Nahrung baut sich baß der Leib empor»,

Das weiß ich, wandre meinen Bettelgang.

124.

Denn Unrat hat man es mit Recht genannt,

Das Sichbegrüßen, Sichbedanken hin und her;

Ein Splitter schiefert scharf sich ein:

Der Schlechten Lob verschlitzt sich leicht in dir.

Valliyo (2)

125. 2

Ein Affe schlendert, schleicht heran

Zur fünfgetürten Hütte hier:

Von Tür zu Türe steht er still

Und pocht und pocht und rüttelt rauh.


Der Affe ist die Lebenslust, die fünf Thüren Gesicht, Gehör, Geruch, Geschmack, Getast. Vergl. 399. — Ito, im folg. Verse, von Seiten des makkato. Vergl. den analogen Vers Svetāsvataropanisat 3, 18. 2

126.

«Halt' ein, o Affe, bis gebannt!

Sollst nimmer nisten wie zuvor:

Zu Boden beug' ich weise dich,

Du kommst mir, wahrlich, nimmer nah.»

Gangātīriyo

127.

Drei Palmenwedel baut' ich einst

Als Obdach auf, im Gangesgau,

Ein Schädel war mein Bettelnapf,

Die Fetzenkutte Leichengut.  

128.

Zwei Herbste hab' ich so geruht,

Geredet einmal einen Satz-

lm dritten Herbste bin ich heil

Aus Nacht und Nebel drungen durch.

Ajino

129.

Und weiß auch einer dreifach wahr,

Als Todestilger, traumerwacht:

«Es kennt ihn keiner!» stammeln sie,

Verachten ihn aus Unverstand.

130.

Doch wer da Speise, wer da Trank

Alsbald erbettelt, reichlich rafft:

Und sei er gleich ein Sündenknecht,

Gepriesen wird er, ausgeprahlt.

Melajino

131.

Als Wahrheit mir der Meister wies,

Dem offnen Ohre Kunde gab,

Da war ich nimmer irr' an Ihm,

Der alles weiß, der alles kann,

132.

Die Herde führt als hehrer Fürst,

Als bester Lenker, der da lebt:

Und seine Botschaft, seine Bahn

Ward hell und heiter offenbar.

Rādho

133. 3

Gleichwie die Hütte, schlecht gedeckt,

Von Güssen rasch durchrieselt wird:

So wird ein schlecht gewahrtes Herz

Durchrieselt schleunig von Begier.


= Dhp v. 13-14 — Cf. Anguttaranikāyo 1, 14, 4, 15. 3

134.

Gleichwie die Hütte, wohl gedeckt,

Von keinem Guß durchrieselt wird:

So wird ein wohl gewahrtes Herz

Durchrieselt nimmer von Begier.

Surādho

135.

Auf ewig lischt mein Leben aus,

Gewirkt ist was der Sieger schafft,

Verworfen was als Gaukel gilt,

Die Daseinsader ist verdarrt.

136.

Warum ich aus dem Hause fort

Als Pilger hingezogen bin:

Ergründet hab' ich ihn, den Grund,

Denn alle Bande sind zersprengt.

Gotamo (1)

(Ein Jünger)
137. 4

Gar wohlig schlummern Weise schlicht,

Gelöst von Weib und Weiberlist,

Von Weibern, immer ungewiß,

Von Weibern, ach so falsch und fein.


Ueber die Weiber im Allgemeinen handelt Anguttaranikāyo Pancakanipāto No. 229 und No. 230. Sie sind, wie schwarze Schlangen, unrein, übelriechend, gefährlich, verderblich, verrätherisch, sind zornig, heimtückisch, giftig vor Gier, doppelzüngig, untreu. Ib., Atthdkantpāto No. 17 werden die acht Arten der Fesseln genannt, womit sie den Mann binden: mit ihrer Gestalt, mit ihrem Lächeln, mit ihrer Stimme, mit ihrem Gesang, mit ihren Thränen, mit ihrer Amnuth, mit ihrer Zuneigung, mit ihrer Berührung. — Vergl. 738 ff. 4

138.

Um Tod verdungen, Liebe, dir,

Ist endlich aller Zoll gezahlt

Wir wandern heute, wandern heim, .

Dahin wo Harm und Leid erlischt.

Vasabho

139.

Zuerst verdirbt er selber sich,

Verderben bringt er andern dann,

Verdammt sich also ganz und gar,

Dem garnverlockten Vogel gleich.

140.

Kein äußrer Adel heiligt hier,

Nur innrer Adel gilt als echt:

Wo Sünde haust, wo Sünde herrscht

Erkenn' du Knechte, Götterfürst!

ZWEITER TEIL


Mahācundo

141. 5

Gehörig hören übt das Ohr,

Erfahrung fördert weisen Witz,

Gewitzigt sieht man wohl den Sinn,

Gesehner Sinn erholt uns Heil.


Mahācundo tritt auf im Majjhimanikāyo 8. Rede. 5

142.

An öden Orten, einsam abgeschieden

Sei Hang und Haften rüstig ausgerodet;

Und ist Erfüllung also unerfindbar:

Mit Brüdern weile, selber Bruder, sinnig.

Jotipālo

143. 6

Wer hart und heftig Menschen quält,

Gar vielgestaltig ungestüm

Mit manchem Mittel, mancher Tat,

Mit rauhem Worte, rohem Werk,

Der sät für sich den Samen aus:

Denn keine Tat kann untergehn.


Vergl. Suttanipāto v. 666. — Veghamissena, mit Ach und Krach, von Vhan + vi, cf. vighātas Hemmung, Stockung etc.; ebenso Mahāpairinibb. p. 22. 6

144. 7

Und was der Mensch auch wirken mag,

Verdammte Taten, edles Werk:

Der Erbe ist er überall,

Der Erbe aller eignen Tat.


7 Vergl. das berühmte Wort Majjhimanikāyo Vol. I. p. 390. kammadāyādā sattā ti, "Erben der Werke sind die Wesen", und die grossartige Rede im Anguttaranikāyo Pancakanipāto No. 57.

Heraññakāni

145.

Es fliehn die Tage flüchtig hin,

Das Leben läuft gar eilig ab:

Ersterbend stockt es, sickert ein,

Gleichwie das Rinnsal rasch versiegt.

146.

Und Übel übend, arge Tat

Vergeht sich gern der Tor, betört:

Doch bitter muß er büßen dann,

Genießen reif die Sündensaat.

Somamitto

147.

Gleichwie man scheitert auf der See,

Nach morschem Holze hascht, versinkt,

Versinkt ein Frommer kläglich oft,

An faulen Freund sich klammernd fest:

Und also wehr' ihm, weis' ihn ab,

Den schwachen Freund, den schwanken Freund!

148.

Mit Weltentwundnen weltentwirkt,

In Schauung selig selbstversenkt,

Beständig standhaft, herrlich hehr,

Mit lichten Helden lebe hell.

Sabbamitto

149.

Der Mensch gesellt sich Menschen zu,

Der Mensch, er will mit Menschen sein,

Der Mensch, er stößt am Menschen an,

Gestoßen stößt sich Mensch an Mensch.

150.

Was muß denn einer Menschen sehn,

Was braucht er Menschen, Menschenbrut?

Den Menschen lasse, lasse Leid

Und stoß' die Menge mächtig ab!

Kālo

151. 8

Ein braunes Mädel, üppig, elsterähnlich,

Gemach die Schenkel schaukelnd, wohlgefällig,

Die Arme offen, brünstig ausgebreitet,

Die Zähne zeigend, voll geformte Brüste,

Am Lager liegt es, wartet auf Gewährung.


Lies gacch' antam (sc. dukkhassa); cf. infra v. 257, Majjhimanikāyo vol. I. p. 12, passim, auch sonst antam gacchati, antam yāti. Hier mag eine Stelle über die Freundschaft ihren Platz finden, wo es heisst: »Sieben Eigenschaften zeichnen den Menschen aus, der des Umgangs würdig ist: schwer zu Gebendes giebt er, schwer zu Vollbringendes vollbringt er, schwer zu Ertragendes erträgt er, Vertrauliches theilt er mit, Vertrauliches hütet er, den Unglücklichen verlässt er nicht, den Armen verachtet er nicht«, Anguttaranikāyo, vol. IV. p. 33 der siam. Ausg. Bei derartigen Anforderungen, welche die obigen beiden Sprüche Sabbamitto's gewissermaassen kommentiren, kann es freilich auch manchem Buddhisten nur ähnlich ergangen sein, wie dem geistesverwandten italienischen Dichter, der den Vorschlag gemacht hat eine grosse goldene Medaille zu stiften, deren Vorderseite Orest und Pylades, die Rückseite aber, in der Umschrift »Primo verificatore delle favole antiche«, den Namen des preisgekrönten Erfinders aufweisen soll, der den mit allen gewünschten Eigenschaften ausgestatteten, selbstthätigen Freundautomaten verfertigt haben wird: Leopardi, Prose No. 4. 8

152. 9

Wer ungewitzigt angewurzelt haftet

Erleidet lässig immer wieder Elend:

Entwurzelt will ich weise nimmer haften,

Das Haupt nicht lau verlieren, hoch erheben.


Vergl. Suttanipāto v. 728, 1050/1, Dhp v. 325. 9

Tisso (3)

153.

Gar manche Feinde regt er auf,

Der kahle Mönch im Kuttenrock,

Der Trank und Speise leicht erlangt

Und Pilgerobdach, Pilgerwams.

154.

Wer also argen Kummer ahnt,

Im lauten Lobe viel Gefahr:

Als Pilger soll er, unversucht,

Gebührlich betteln karge Kost.

Kimbilo (2)

155....