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Spiele für Workshops und Seminare
Susanne Beermann, Monika Schubach, Ortrud Tornow
Verlag Haufe Verlag, 2024
ISBN 9783648177303 , 256 Seiten
5. Auflage
Format ePUB
Kopierschutz Wasserzeichen
Teambildung
Sie kennen das sicher: Drei Ihrer Teilnehmer kommen aus dem gleichen Unternehmen. Was passiert, wenn Sie zur »Gruppenfindung« aufrufen? Ganz klar, diese drei wollen meist eine Gruppe bilden. Um jedoch Teams und keine Grüppchen zu erhalten, ist eine willkürliche Mischung der Beteiligten besser. Nur so kann ein guter Mix aus unterschiedlichen Charakteren und Ideen entstehen. Im Folgenden finden Sie viele Möglichkeiten der Teambildung – per Zufall, inhaltlich mit Bezug zum Seminar oder über andere Gemeinsamkeiten als die Firma.
Sprichwörter
Zweck: zufällige, paarweise Teambildung, mit dem Schwerpunkt »ins Gespräch kommen«
Dauer: ca. 10 Minuten
Anzahl der Teilnehmer: beliebig, gerade Anzahl
Vorbereitung: Weisheiten, Aussagen von Philosophen, Bibelzitate usw. suchen, Kärtchen damit beschriften und zwar so, dass die eine Hälfte des Satzes auf der oberen Hälfte der Karte steht, die andere auf der unteren Hälfte, z. B.: »Der Apfel fällt – nicht weit vom Stamm«. Die Kärtchen in der Mitte auseinanderschneiden; Hut oder Kiste.
Beschreibung
Der Seminarleiter lässt die TN je ein Kärtchen aus dem Hut oder der Kiste ziehen. Aufgabe der einzelnen TN ist es nun, die andere Hälfte ihres Sprichworts und damit einen Partner zu finden. Hierzu müssen alle mit allen kommunizieren.
Wirkung
Alle TN kommen miteinander ins Gespräch. Zusätzlich kann jeder sein Allgemeinwissen testen und Neues hinzulernen. So entstehen bisweilen interessante Gespräche, vielleicht gar philosophische Diskussionen, und die Kursteilnehmer entdecken viele Gemeinsamkeiten.
Susanne Beermann
Dosen schütteln
Zweck: zufällige, paarweise Teambildung, erhöht die Konzentration und die auditive Wahrnehmung, macht Spaß
Dauer: ca. 10 Minuten
Anzahl der Teilnehmer: gerade Anzahl
Vorbereitung: kleine Dosen, z. B. Filmdosen, gefüllt mit unterschiedlichen Materialien, etwa mit Wasser, Sand, Kies, Erbsen, Mehl, Federn usw. Von jeder Sorte gibt es zwei Dosen; Hut oder Kiste.
Beschreibung
Der Seminarleiter lässt die TN je eine Filmdose ziehen. Aufgabe der TN ist es, seinen Partner über das Schütteln der Dose zu finden: Alle laufen im Raum herum und schütteln dabei ihre Dosen. Jeder muss nun genau hinhören, in welcher Dose sich vermutlich der gleiche Inhalt wie in seiner eigenen befindet – das ist dann sein Partner für die Arbeitsgruppe.
Wirkung
Diese Art der Paarbildung schult die auditive Wahrnehmung, ein Effekt, der vielleicht bei späteren Aufgaben sinnvoll sein kann. Das Spiel macht außerdem viel Spaß.
Susanne Beermann
Spielsteine
Zweck: zufällige Teambildung (zwei bis fünf TN), geht sehr schnell
Dauer: ca. 5 Minuten
Anzahl der Teilnehmer: beliebig
Hilfsmittel: farbige Spielsteine (Kegel, z. B. aus dem Menschärger-dich-nicht-Spiel) oder farbige Spielzeugautos, Hut oder Kiste.
Beschreibung
Jeder TN zieht einen farbigen Spielstein (oder ein Spielzeugauto). Nun müssen sich die TN zu einer Gruppe zusammenfinden, deren Spielstein dieselbe Farbe hat. So entstehen Gruppen mit den Namen »Rot«, »Blau«, »Grün« usw.
Wirkung
Die verschiedenen Farben sprechen die visuelle Wahrnehmung an und wirken lebendig. Diese Methode zur Teambildung können Sie bei allen Seminaren einsetzen, bei denen sich Kleingruppen mit zwei bis fünf TN durch Zufall zusammenfinden sollen.
Susanne Beermann
Bonbons
Zweck: zufällige Teambildung (größere Gruppen), geht sehr schnell
Dauer: ca. 5 Minuten
Anzahl der Teilnehmer: beliebig
Hilfsmittel: Süßigkeiten, z. B. verschiedene Schokoriegel, Bonbons oder Kekse, evt. Korb
Beschreibung
Der Trainer verteilt vor Beginn der Seminarsitzung verschiedene Schokoriegel, Bonbons und Kekse bunt gemischt auf den Plätzen. Alternativ dazu kann er die TN am Anfang diese Süßigkeiten auch aus einem Korb ziehen lassen. Aufgabe der TN ist es nun, sich entsprechend der Süßigkeiten zu Teams zusammenzufinden. So gibt es dann z. B. die Gruppe »Schokoriegel«, »Bonbons« oder »Pfefferminzbonbons«.
Wirkung
Die TN freuen sich über die süße Überraschung und gehen bereitwilliger eine Gruppenbildung ein, als wenn diese einfach willkürlich bestimmt wird.
Susanne Beermann
Familienfindung
Zweck: zufällige Bildung von größeren Teams, mit den Nebeneffekten Kontakt, Spaß und Bewegung
Dauer: ca. 5 Minuten
Anzahl der Teilnehmer: je mehr, desto besser
Vorbereitung: kleine Namenskärtchen erstellen, die sowohl ein Familienmitglied bezeichnen (z. B. Vater, Mutter, Sohn, Tochter, Oma usw.) als auch den dazugehörigen Familiennamen enthalten. Die Namen klingen alle sehr ähnlich (z. B. Meyer, Geyer, Reier, Saier). Es heißt dann also z. B. »Oma Meyer« oder »Vater Geyer«. Mithilfe eines Etikettenprogramms oder MS Word lassen sich die Kärtchen schnell und sauber anfertigen.
Beschreibung
In einem Hut oder einer Kiste werden Kärtchen bereitgestellt, Jeder TN zieht ein Kärtchen, das er niemandem zeigen darf. Die TN verteilen sich großzügig im Raum, und auf das Kommando des Trainers hin rufen alle laut ihre Familiennamen und versuchen, schnellstmöglich die anderen Familienmitglieder zu finden.
Der Witz bei dieser Übung ist, dass alle Familiennamen sehr ähnlich sind und im Getöse der Übung nicht gleich erkannt werden können. Wenn sich die Familien gefunden haben, bilden sie ein neues Team für den nächsten Arbeitsauftrag des Seminars oder Workshops.
Variante: Um die Familienfindung weniger geräuschvoll zu gestalten, dürfen die Kärtchen gezeigt werden.
Wirkung
Dadurch, dass sich die Teammitglieder der neuen Arbeitsgruppe quasi zufällig finden und das Ganze recht fröhlich abläuft, ist das Gruppengefühl für die anstehende Zusammenarbeit entsprechend gut. Der Überraschungsmoment (»Ups, die Namen sind fast gleich!«) wird stets mit viel Gelächter begleitet, was die Stimmung hebt. Durch das schnelle Herumlaufen im Raum kommt es außerdem zu einem deutlichen Energieschub, der sich für die folgende Arbeit kreativ nutzen lässt.
Marcus Koch
Puzzle
Zweck: zufällige Teambildung (größere Gruppen), mit dem Schwerpunkt »Herstellung eines Gruppengefühls«
Dauer: ca. 10 Minuten
Anzahl der Teilnehmer: beliebig
Vorbereitung: Postkarten mit Bildmotiven in mehrere, etwa gleich große Teile schneiden (so viele Karten wie Gruppen vorgesehen; so viele Teile wie Gruppenmitglieder, z. B. vier Teile bei Vierergruppen), Hut
Beschreibung
Der Kursleiter legt die Puzzleteile in einen Hut. Jeder TN zieht ein Teil und versucht, die Personen zu finden, die zu seinem Stück passen. Haben sich die zusammengehörenden Personen gefunden, fügen sie ihre Bruchstücke zu einem kompletten Bild zusammen und arbeiten anschließend als Team.
Wirkung
Da die TN nicht wissen, wer die Teile hat, die zu ihrem Stück passen, muss jeder mit jedem kommunizieren. Des Weiteren lösen die Gruppen durch Zusammenlegen der Teile die erste gemeinsame Aufgabe – in Teamarbeit! Dabei wird auch die visuelle Wahrnehmung geschult. Jede Gruppe, die sich gefunden hat, kann dann z. B. ihren Gruppennamen aus ihrem Bildmotiv ableiten.
Susanne Beermann
Filmteams
Zweck: Teambildung (größere Gruppen) über Gespräche, Entdeckung von Gemeinsamkeiten
Dauer: ca. 10 Minuten
Anzahl der Teilnehmer: beliebig
Vorbereitung: kleine Karten mit Informationen zu Kinofilmen gestalten; so viele Filme, wie Gruppen entstehen sollen; pro Film entspricht die Kärtchenanzahl der Teamgröße, z. B. bei insgesamt 15 Teilnehmern und 3 Teams: 3 Filme à 5 Kärtchen. Die Karten, die zu einem Film gehören, enthalten z. B.
▪auf der ersten Karte Informationen über Schauspieler des Films (am besten ein Foto aus einer Illustrierten),
▪auf der zweiten das Thema,
▪auf der dritten eine kurze Beschreibung der Handlung,
▪auf der vierten das Land,
▪auf der fünften den Regisseur.
Wichtig: Doppelungen vermeiden, z. B. Schauspieler, die in mehreren verwendeten Filmen mitspielen.
Beschreibung
Jeder TN zieht eine Karte. Dann finden sich die »Filmteams« zusammen, indem sich die TN gegenseitig ihre Karten zeigen und überlegen, ob sie zusammengehören.
Wirkung
Jeder muss mit jedem sprechen. Dabei ergeben sich interessante Gespräche, z. B. beim Austausch...