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GEWOHNHEITEN ÄNDERN - Schluss mit Ausreden!: Wie Sie sich mit effektiven Strategien Selbstdisziplin antrainieren und Ihr Unterbewusstsein auf Erfolg programmieren. Mit Motivation alle Ziele erreichen

GEWOHNHEITEN ÄNDERN - Schluss mit Ausreden!: Wie Sie sich mit effektiven Strategien Selbstdisziplin antrainieren und Ihr Unterbewusstsein auf Erfolg programmieren. Mit Motivation alle Ziele erreichen

Konrad Sewell

 

Verlag Büromüsli, 2024

ISBN 9783757611743 , 111 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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7,99 EUR

Mehr zum Inhalt

GEWOHNHEITEN ÄNDERN - Schluss mit Ausreden!: Wie Sie sich mit effektiven Strategien Selbstdisziplin antrainieren und Ihr Unterbewusstsein auf Erfolg programmieren. Mit Motivation alle Ziele erreichen


 

Etwas psychologische Grundlagenforschung


 

K

ennen Sie dieses Problem mit den ungewollten Gewohnheiten? Mit Sicherheit, sonst würden Sie dies hier kaum lesen. Haben Sie sich schon einmal felsenfest vorgenommen, mehr Sport zu treiben, weniger Fast Food zu konsumieren, das Smartphone öfter beiseitezulegen, mit dem Rauchen aufzuhören oder Ähnliches? Ist Ihnen dies auch gelungen? Falls dem so ist, habe ich den allergrößten Respekt vor Ihnen. Leider sieht die Realität nämlich meist anders aus. Mindestens 70 % aller Menschen verfallen laut neuesten Studien früher oder später in alte Verhaltensmuster zurück. Sollten Sie auch dieses Szenario bestens kennen, brauchen Sie sich nicht grämen, Sie sind in allerbester Gesellschaft. Da ist kaum einer, der nicht schon einmal einen noch so guten Vorsatz gebrochen, verworfen oder von vornherein nur eher lapidar ernst genommen hätte.

Aber warum ist dies eigentlich so? Warum erscheint es als schier unmöglich, seine Gewohnheiten zu ändern? Häufig weiß man doch, dass die Gewohnheiten, die einen stören, völlig unsinnig sind und einem am Ende vielleicht auch noch schaden.

Bei Zigaretten denkt man vielleicht zuerst an Genuss und Geselligkeit. Aber auch negative Faktoren wie die entstehenden Kosten, der Gestank, der ständige Zwang, eine Fluppe rauchen zu müssen, und nicht zu vergessen das Risiko für die eigene Gesundheit und die der Mitmenschen lassen nicht lange auf sich warten. Trotz aller negativen Aspekte haben schlechte Gewohnheiten eines gemeinsam: Sie wurden über Jahre hinweg fest ins Gehirn regelrecht hineinbetoniert. Beton hat eines an sich, er ist hart und hält fast allem Stand. Bei der Umprogrammierung Ihres Gehirns müssen Sie jedoch keine schweren Geräte auffahren oder mit massiver Gewalt arbeiten. Sie müssen ihn nur tun, diesen ersten kleinen Schritt in ein neues Leben. Dies tun Sie am besten nicht auf den Ihnen alt bekannten Wegen, sondern auf neuen, vielleicht nicht immer geradlinig verlaufenden Schleichwegen. Das Ziel liegt nicht geradeaus. Ihr Weg hat Kurven, Senkungen, Stolpersteine, vielleicht sogar auch einmal eine Sackgasse. Auch dann heißt es: Umdenken und weitermachen. Verlieren Sie das Ziel nicht aus den Augen, dann tut es Ihr Gehirn auch nicht. Sie möchten in ein neues Leben, befreit von Ihren schlechten Gewohnheiten, starten? Dann machen Sie diesen ersten zaghaften Schritt. Sie werden überrascht sein. Vielleicht erinnern Sie sich dabei an die Mondlandung mit Armstrong, als dieser seinen weltberühmten Satz sagte und formulieren diesen für sich um: „Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer Schritt für mich!“

Schlechte Gewohnheiten lassen sich nicht so einfach abstreifen. Da hilft kein kleines Fingerschnippen und alles ist so, wie man es gerne hätte. Ihr Gehirn lechzt regelrecht nach Gewohnheiten, weil es sich damit jede Menge Arbeit erspart. Nein, das Gehirn ist kein faules Organ, es will jedoch Effizienz und um diese zu erreichen, hätte es gerne Wege, bestimmte immer wiederkehrende Abläufe einfacher zu gestalten. Daher entstehen Gewohnheiten und deswegen sind Sie häufig auch so in unserem Gehirn verankert.

Bis unser Gehirn einen immer wiederkehrenden Ablauf als Routine und damit als Gewohnheit ansieht und auch abspeichert, dauert es jedoch häufig relativ lange. Daher funktionieren Diäten auch so schlecht, diese sind nämlich nicht auf diesen langen Zeitraum, sondern nur auf einen kurzfristigen Erfolg ausgerichtet. Neueste wissenschaftliche Studien zeigen, dass es im Durchschnitt 66 Tage dauert, um eine neue Gewohnheit zu festigen. Diese Zahl soll Sie nicht abschrecken. Sehen Sie es positiv, was sind schon 66 Tage, wenn Sie ein Leben lang vom positiven Umschwung profitieren können? Aber: Es ist natürlich schon etwas Ausdauer gefragt. Im Prinzip ist dieses Konzept Ihres Gehirns doch ganz nachvollziehbar. Es will nichts aufgeben, was es schon kennt und so praktisch erscheint. Sie müssen aber vielleicht auf die Schokolade am Abend verzichten, weil Ihre Blutzuckerwerte eine Diabeteserkrankung erahnen lassen. Essen Sie weiterhin Schokolade, freut Ihr Gehirn sich. Verzichten Sie auf Schokolade, hat Ihr Gehirn vielleicht erst einmal ein Problem, weil ihm die Routine wegbricht, aber Ihre Blutzuckerwerte werden es Ihnen danken. Dann müssen Sie vielleicht kein Insulin spritzen und gehen anderen lästigen Begleiterscheinungen dieser oder einer anderen Erkrankung gekonnt aus dem Weg.

Gewohnheiten sind an sich nichts Schlechtes. Ohne eine gewisse Routine wäre unser Alltag gar nicht zu bewältigen. Sie starten – wie wir alle – jeden Tag aufs Neue einen ganzen Katalog an routinierten Abläufen. Dabei machen Sie sich schon lange keine Gedanken mehr über die Reihenfolge dieser Tätigkeiten. Der Wecker weckt Sie, wenn Sie einer geregelten Arbeit ohne Schichtdienst etc. nachgehen, immer zur gleichen Zeit. Sie schlüpfen in Ihre Hausschuhe, gehen zur Toilette, waschen sich die Hände, putzen die Zähne, duschen, trocknen sich ab, ziehen sich an und so weiter. Was wäre, wenn hier das Gehirn über jede noch so kleine Handlung eingehend nachdenken müsste? Wenn es jedes Für und Wider abwägen wöllte?

Alle erdenklichen Wege durchspielen müsste? Denken Sie, Sie würden das Bad oder vielleicht sogar das Bett an diesem Tag wirklich verlassen können? Vermutlich würden Sie zumindest zu spät bei der Arbeit erscheinen. Was denken Sie, würden Sie Ihrem Chef als Entschuldigung auftischen? – „Entschuldigung für mein Zuspätkommen. Mein Gehirn war mit meiner Morgentoilette restlos überfordert, es erstellte ein Konzept nach dem anderen, nur um es wieder zu verwerfen. Ähnlich wie bei unserem letzten Projekt für diesen schwierigen Kunden, erinnern Sie sich noch? Deswegen habe ich bis nachmittags im Bad gebraucht und konnte jetzt erst zur Arbeit erscheinen!“

Klingt im ersten Moment vielleicht sogar lustig oder total überzogen, aber es ist nun einmal so, wie es ist. Sie würden Ihr komplettes Leben nicht mehr auf die Reihe bekommen, wenn diese Routine des Alltags nicht wäre. Haben Sie sich je Gedanken darüber gemacht, wie fest man auf eine Zahnpastatube drücken muss oder wie viel ml Duschgel Sie zum Duschen benötigen? Über all das würde sich sonst Ihr Gehirn selbst zermartern. Außerdem könnten Sie nicht mehr mehrere Dingen nebeneinander erledigen.

Gerade in unserer schnelllebigen Zeit ist Multitasking schon fast ein Muss. Sie trinken Kaffee, lesen die Zeitung und hören dabei Radio. Völlig normal für Sie, oder? Das wäre jedoch nicht möglich, wenn Ihr Gehirn über alles nachdenken und sich auf alles total konzentrieren müsste, damit dieser Ablauf überhaupt gelingen kann. Es würde nicht nur länger dauern, es wäre auch deutlich anstrengender.

Daher sorgt unser Gehirn dafür, dass alltägliche Abläufe mit der Zeit zur Gewohnheit, also zur Routine werden. Dabei merkt es sich nur die Abläufe, die auch erfolgreich durchgeführt werden (z. B. Zähneputzen, Kaffee trinken, Zeitung lesen). Bei jedem Erfolg merkt sich das Gehirn diesen Erfolg und signalisiert uns das deutlich. Daher denken wir über diese Abläufe nicht mehr nach, weil sie von selbst funktionieren. Bewegungen passieren wie von Geisterhand. Daher können Sie sich manchmal gar nicht mehr erinnern, ob Sie Ihre Zähne geputzt haben, und sind selbst erstaunt darüber, wenn Sie sich dessen vergewissern konnten.

Gewohnheiten entstehen im Gehirn


Aber wie genau entstehen Gewohnheiten? Im Prinzip ist es ganz einfach. Eine neue Handlung, ein neuer Bewegungsablauf, benötigt am Anfang Ihre ganze Aufmerksamkeit. Mehrfach werden vielleicht vorab schon verschiedenste Szenarien durchgespielt, um die schlechtesten Methoden gleich ohne praktische Erprobung direkt zu verwerfen. Dies spielt sich im vorderen Bereich des Gehirns, im Bewusstsein, ab. Sie setzen sich also mit diesen Dingen ganz gezielt und daher bewusst auseinander. Jeder gelungene Ablauf wird von Ihrem Gehirn als äußerst positiv wahrgenommen.

Mit jeder weiteren Durchführung der Tätigkeit rutscht das erfolgreiche Konzept des Handlungsablaufs in immer tiefere Regionen im Gehirn. Die bewusste Durchführung verblasst also zusehends. Im Unterbewusstsein angekommen, werden dann die gleichen Abläufe nicht mehr bewusst, sondern unbewusst durchgeführt. Das menschliche Gehirn ist also ganz schön durchdacht, im wahrsten Sinne des Wortes. Durch dieses Verschieben in das Unterbewusstsein hat es wieder mehr Platz und Freiraum für alles Neue. Es werden Kapazitäten und Speicherregionen im Gehirn freigeräumt durch das Programmieren von Gewohnheiten.

Gerade in unserer schnelllebigen Zeit, wo schier überall Informationen und Reize herumschwirren, ist dies ein willkommenes Konstrukt, wichtige Dinge von unwichtigen zu unterscheiden. Daher werden Abläufe, die nur wenige Male durchgeführt werden, nur oberflächlich gespeichert und irgendwann – bei unterlassener Durchführung – auch wieder vergessen. Außerdem benötigt unser Gehirn noch Kapazitäten für alles andere, z. B. für den Erhalt der Körperfunktionen (z. B. Funktion der Organe, Wachsen der Fingernägel, Regulierung der Körpertemperatur), um Sinneswahrnehmungen zu verarbeiten, Informationen zu filtern oder um Entscheidungen treffen zu können.

Ohne die Macht der Gewohnheiten und deren Abspeicherung im Unterbewusstsein wäre unser Gehirn täglich massiv überfordert. Es wüsste gar nicht, wohin mit all diesen Informationen, könnte diese nicht sortieren und einordnen und es könnte Abläufe nicht starten oder erfolgreich durchführen. Kurzum: Ohne Gewohnheiten wäre der Mensch nicht lebensfähig, weil das Gehirn, ähnlich wie eine Sicherung im Kasten, durchbrennen würde.

Durch das unterbewusste Abspulen alltäglicher Abläufe können wir unseren Alltag...