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Jerry Cotton 2803 - Datenströme können tödlich sein

Jerry Cotton 2803 - Datenströme können tödlich sein

Jerry Cotton

 

Verlag Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2011

ISBN 9783838707792 , 64 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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1,99 EUR

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Jerry Cotton 2803 - Datenströme können tödlich sein


 

"(S. 18-19)

Wir hatten Miss Whittaker bereits eine halbe Stunde im Vernehmungsraum schmoren lassen, bevor wir mit dem Verhör begannen. »Das ist absurd, das ist wirklich absurd«, sagte sie direkt, als wir eintraten. »Ich habe Frank nichts angetan. Ich habe ihn schon seit Monaten nicht mehr gesehen. Was denken Sie eigentlich von mir?« »Und wie erklären Sie sich dann, dass Ihr Wagen für den Mord benutzt wurde? Und dass Sie am Steuer saßen?«, fragte Phil. Er wusste, dass die Zeugen nur ausgesagt hatten, eine Frau mit schwarzen Haaren und Sonnenbrille gesehen zu haben. Aber das mussten wir Miss Whittaker zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf die Nase binden. »Ich habe keine Ahnung«, antwortete sie.

»Auf jeden Fall war das nicht ich. Auch wenn die Beziehung mit Frank nicht so gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt hatte, deshalb würde ich ihn doch nicht umbringen. Einen Mord ist der Typ sicherlich nicht wert. Und ich würde doch nicht meine gesamte Zukunft wegen eines Kerls aufs Spiel setzen. Für wie dämlich halten Sie mich denn?« »Im Moment spricht alles gegen Sie«, sagte Phil. »Wir wollen Ihnen die Möglichkeit geben, zu gestehen und Reue zu zeigen. Das könnte Ihnen beim Strafmaß zugute kommen. Vielleicht befanden Sie sich in einer schwierigen emotionalen Situation.«

»Nein, nein und nochmals nein!«, sagte sie störrisch. »Ich habe nichts damit zu tun. Da will mir einer was anhängen.« »Haben Sie denn irgendwelche Feinde, die Ihnen derart übel mitspielen würden?«, fragte ich. Sie überlegte eine Weile. »Es gibt schon ein paar Leute, die mir nicht so wohlgesonnen sind. Um in der Werbebranche Karriere zu machen, muss man sich schon mal durchsetzen. Es gibt da zuweilen einen ganz schönen Konkurrenzkampf. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand einen Mord begehen würde, um mich irgendwo reinzureiten. Ich arbeite in der Werbung, nicht bei der Cosa Nostra. Keiner, den ich kenne, würde so etwas tun.« »Sehen Sie, da sind wir doch einer Meinung!«, sagte Phil. Sie verschränkte die Arme.

»Es reicht mir jetzt, wirklich. Ich hätte gedacht, dass Sie einsichtig sind und die Absurdität Ihrer Vorwürfe einsehen würden. Aber das ist ja offensichtlich nicht der Fall. Ich will, dass mein Anwalt beim Verhör anwesend ist! Sonst sage ich kein Wort mehr!« »Ihr Anwalt sollte gleich hier sein«, sagte ich und schaute auf die Uhr. »Ich schau mal nach, wo er bleibt.« Nachdem ich den Raum verlassen hatte, fragte ich bei einem Kollegen nach dem Anwalt. Er war gerade im Gebäude eingetroffen und würde in ein paar Minuten da sein.

Das gab mir Zeit, über den Fall nachzudenken. Wir hatten die Mordwaffe, und zusammen mit den Augenzeugenberichten deutete alles auf Shelly Whittaker hin. Und ich war davon überzeugt, dass sie eine Frau war, die ihren Willen durchsetzen konnte. Doch irgendetwas störte mich. Und was? Es war zu einfach! Alle Spuren deuteten auf Miss Whittaker hin. Fast so, als wollte jemand, dass wir uns auf sie konzentrierten. Aber warum? Um sich an ihr zu rächen? Möglich.

Aber wer? Und was hatte sie getan, das jemanden dazu veranlassen würde, einen solchen Aufwand zu betreiben? Was mir aber wirklich Kopfzerbrechen bereitete, war der Job von Frank Stove. Er war einer von acht Menschen, die Zugang zu einem gesicherten Computer hatten, mit dem geheime Software für die Regierung und das Militär erstellt wurde. Ein lohnendes Ziel für jeden Spion. Ein weitaus besseres Motiv für einen Mord als eine gescheiterte Beziehung. Ich wollte den Gedanken gerade weiterspinnen, da kam ein elegant gekleideter junger Mann von etwa 25 Jahren den Gang entlang."