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Sri Lanka Reiseführer Michael Müller Verlag - Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps

Sri Lanka Reiseführer Michael Müller Verlag - Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps

Andreas Haller

 

Verlag Michael Müller Verlag, 2018

ISBN 9783956546945 , 520 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

16,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Sri Lanka Reiseführer Michael Müller Verlag - Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps


 

Sri Lanka − Hintergründe & Infos
Landschaft und Geologie
Die Tropeninsel punktet mit ihren vielen reizvollen Landschaftsformen: weitläufige Küstenlagunen, felsige Sandbuchten, brettflache Savannen und dichtbewachsenes Hochland. 35 % der Insel liegen in der Feuchtzone, 65 % in der Trockenzone.

Tropischer Traumstrand in der Umgebung von Tangalle

Sri Lanka liegt rund 900 km nördlich des Äquators auf der Nordhalbkugel der Erde. Das Gebirge im zentralen und südlichen Hinterland erreicht eine Höhe von über 2000 m und fungiert als Wetterscheide. An den Berghängen stauen sich die Wolken, die von den Monsunwinden herangetrieben werden, und regnen sich ab. Daraus resultiert die grobe Unterteilung der Insel in eine Feuchtzone im Südwesten (mehr als 2000 mm Niederschlag im Jahr) und eine Trockenzone im Norden und Osten (weniger als 2000 mm). Die Zweiteilung wirkt sich nicht nur auf die Landschaft und Vegetation aus, sondern war auch der Grund für die zahlreichen Bewässerungsprojekte seit der Antike. Die frühen Zivilisationsschwerpunkte befanden sich in der Trockenzone und hingen stark von der wasserintensiven Agrarwirtschaft ab. Resultat dieser „Bewässerungszivilisation“ sind die zahlreichen Wassertanks und Reservoirs, die heute das landschaftliche Bild in der Trockenzone vielerorts prägen. Allerdings hat sich inzwischen das Verhältnis umgekehrt: Heutzutage siedeln die meisten Menschen in der Feuchtzone der Insel, während die Bevölkerungsdichte in der Trockenzone geringer ist. Die meisten Sri Lanker leben im Westen und Südwesten, viele in den Großräumen Colombo und Negombo. Überraschenderweise präsentiert sich auch das Hochland im Inselsüden verhältnismäßig dicht besiedelt, dagegen wähnen sich Reisende auf der Fahrt entlang der Ostküste oft allein auf weiter Flur.
Die Insel wirkt mit einer Fläche etwas kleiner als Bayern zunächst ziemlich überschaubar. Mit knapp 21 Millionen Einwohnern ist sie jedoch dichter besiedelt. Die Küstenzonen präsentieren sich im Wesentlichen brettflach. Ausnahmen bestätigen die Regel und diese befinden sich im äußersten Süden bei Tangalle, Galle und Kirinda. Insgesamt listet Sri Lanka beeindruckende 1330 Küstenkilometer mit zahlreichen palmengesäumten Traumstränden auf. Wo nicht Sandstrände dominieren, geben Mangroven, unzugängliche Feuchtgebiete und Kokospalmenplantagen den Ton an, wobei besonders Letztere mit dem Strandbetrieb prima harmonieren. Typische Landschaftsformen sind auch die Lagunen: Seen in kurzer Distanz zur Küstenlinie, die durch Fahrrinnen mit dem Meer verbunden sind und aus einem Gemisch von Süß- und Salzwasser bestehen. In den Morgenstunden lohnt sich eine Bootstour auf der Lagune − eine gute Gelegenheit, um seltene Wasservögel zu beobachten.

Blick vom Little Adam's Peak

Flach oder flachhügelig ist meistenteils auch das unmittelbare Küstenhinterland. Während sich die Insel Mannar, die Halbinsel von Kalpitiya oder die Halbinsel von Jaffna durchweg als plattes Land entpuppen, geht andernorts die Ebene recht bald ins Hügelland über. Das eigentliche Hinterland hingegen ist durchweg bergig oder sogar gebirgig, wobei der Norden der Insel ein ganz anderes Gesicht zeigt als der Süden. Der in der Trockenzone liegende Norden weist eine dünnere Vegetationsschicht und einen geringeren Artenreichtum auf. Prägend erweisen sich hier Bergsolitäre − steile Granit- oder Gneisfelsen, die sich unvermittelt aus der Ebene stemmen und zuweilen von Klostereinsiedeleien sowie schwer zugänglichen Festungen geschmückt werden. Der Löwenberg von Sigiriya und die UNESCO-Welterbe-Höhlentempel von Dambulla sind die prominentesten Beispiele für diesen Landschaftstypus im Inselnorden.
Ganz anders ist das Bild im Hochland im Süden, das größtenteils in der Feuchtzone verortet ist. Dichte, oft nebelverhangene Bergregenwälder bedecken die bis 2500 m hohen Gebirgszüge, die von serpentinenreichen Straßen sowie einer spektakulären Eisenbahnlinie erschlossen werden. Eine Bahnfahrt durch das Hochland von Kandy nach Badulla zählt zu den erlebnisreichsten Touren, die Besucher im Hinterland unternehmen können. Die Hochlandeisenbahn ist ebenso ein Erbe aus dem britischen Kolonialzeitalter wie die ausufernden Teeplantagen. Vielerorts haben sattgrüne Teesträucher die ursprüngliche Vegetation verdrängt und dadurch das landschaftliche Erscheinungsbild radikal verändert. Die markanteste Erhebung im Inselsüden ist der 2243 m hohe Adam’s Peak oder Sri Pada. Die sich nach oben verjüngende Gipfelpyramide eröffnet die freie Sicht auf weite Teile des Hochlands und des südlichen Hügellands und gilt als Sitz einer bedeutenden Schutzgottheit.
Sri Lanka bietet seinen Gästen die Komplexität eines Kontinents komprimiert auf die Dimensionen eines überschaubaren Eilands. Der Artenreichtum an Tieren ist pro Flächeneinheit zwanzigmal so hoch wie in Brasilien. Im Verlauf der erdgeschichtlichen Entwicklung war es um den Artenreichtum nicht immer so gut bestellt. Viele Tiere − und wahrscheinlich auch die ersten steinzeitlichen Jäger − wanderten vor rund 20.000 Jahren ein. Damals verband eine 80 km lange Landbrücke die Insel mit dem indischen Subkontinent. Ein Überbleibsel der Landbrücke ist vermutlich die Adam’s Bridge zwischen dem südindischen Bundesstaat Tamil Nadu und der Insel Mannar, die der sri-lankischen Westküste vorgelagert ist. Der Landkorridor, der die Palk Strait an der schmalsten Stelle überbrückt, entpuppt sich als eine Kette von Inseln, Sandbänken und Korallenriffen. An dieser Stelle ist das Wasser so seicht, dass die Kette für Hochseeschiffe unpassierbar ist; auf dem Weg vom Golf von Bengalen zum offenen Ozean müssen sie Sri Lanka aus diesem Grund östlich umfahren. Im Schatten der Inseln und Sandbänke blühte bis in die 1950er-Jahre das einträgliche Gewerbe der Perlenfischerei.
Erdgeschichtlich betrachtet ruhen ca. 85 % der sri-lankischen Landmasse auf einem Schild, der im Zeitalter des Präkambriums vor etwa zwei Milliarden Jahren entstanden ist. Die Oberfläche dieses Schilds besteht aus metamorphen Gesteinen − durch Druck in großer Erdtiefe zusammengepresstes und durch Hebungsbewegung wieder nach oben befördertes Material wie Gneis oder Granit. Wichtige Bodenschätze sind Eisenerz, Mangan, Nickel, Kobalt und Tellur. Außerdem ist Sri Lanka ein Dorado für Edelsteine, von denen der blaue Saphir am bedeutendsten ist. Die Theorie der Plattentektonik erklärt die geologische Entstehung der Insel mit der Kollision des indischen Subkontinents mit der eurasischen Landmasse vor 45 Millionen Jahren. Bei diesem „Auffahrunfall“, der im Übrigen auch die Geburtsstunde für den Himalaja bedeutete, löste sich die Insel vom Festland ab.
Sri Lanka − Zahlen, Daten und Fakten
Fläche: 65.610 km²
Bevölkerung: 20,9 Mio. Einw.
Bevölkerungsdichte: 333 Einw./km2
Staatsbezeichnung: Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka
Staatsform: Republik (Regierungsform: Präsidialdemokratie)
Hauptstadt: Colombo (Regierungssitz: Sri Jayawardenepura Kotte)
Wichtigste Städte: Colombo (ca. 753.000 Einw.), Negombo (ca. 122.000 Einw.), Kandy (ca. 118.000 Einw.), Matara (ca. 115.000 Einw.), Galle (ca. 91.000 Einw.) und Jaffna (ca. 79.000 Einw.)
Höchste Erhebung: Pidurutalagala (2524 m)
Längste Flüsse: Mahaweli Ganga (335 km), Malwathu Oya (164 km), Kala Oya (148 km) und Kelani Ganga (145 km)
Flächenmäßig größte Nationalparks: Wilpattu-Nationalpark (1320 km2), Yala-Nationalpark (980 km2) und Wasgamuwa-Nationalpark (390 km2)
Nördlichster Punkt: Point Pedro auf der Halbinsel von Jaffna
Südlichster Punkt: Dondra Head östlich von Matara
Pflanzen und Tiere
Die Tropeninsel entpuppt sich als Mekka (sub-)tropischer Flora und Fauna. Der Grund für den außerordentlichen Artenreichtum liegt in der Vielzahl unterschiedlicher Terrains − von immerfeuchten Mangroven an der Küste bis zu Nebelwäldern im ganzjährig kühlen Hochland.
Zwölf Nationalparks und 52 Schutzgebiete bedecken etwa 10 % der Inselfläche und beherbergen ein Großteil der rund 6800 Pflanzenarten Sri Lankas. Dazu gesellen sich 89 Säugetier-, 439 Vogel- und 38 Amphibienarten. Eine besonders große Bedeutung genießt der Asiatische Elefant. Dickhäuter spielen bei den zahlreichen hinduistischen und buddhistischen Inselfestivitäten eine zentrale Rolle, besonders beim Fest zu Ehren der Zahnreliquie Buddhas (Esala Perahera) in Kandy. Elefanten zieren die Embleme und Wappen zahlreicher politisch-gesellschaftlicher...