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Finger weg! Nur für Jungs - Alles, was du wissen musst.

Finger weg! Nur für Jungs - Alles, was du wissen musst.

Simon Schüer, Melanie Schüer

 

Verlag Gerth Medien, 2019

ISBN 9783961223787 , 160 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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11,99 EUR

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Finger weg! Nur für Jungs - Alles, was du wissen musst.


 

LIEBE & SEX

Alex erzählt

Hi,

soll ich dir mal was sagen? Ich finde, Liebe und Verliebtsein sind ganz schön krasse Themen. Das erste Mal verliebt war ich, als ich 14 war. Das Mädel, das mich damals um den Verstand brachte, hieß Vanessa, und sie war einfach hinreißend! Fast alle Jungen aus der Schule schwärmten für sie, und ich bildete mir damals ein, dass ich bei ihr eine Chance hätte, weil wir in der Theater-AG eine Zeit lang oft miteinander redeten.

Verliebtsein ist so ein heftiges Gefühl, das haut einen echt total um! Ich habe ständig an sie gedacht und in jeden Blick, jede Geste was reingedeutet. Und auch nachts hat sie mich ziemlich oft in meinen Träumen besucht.

Leider musste ich recht bald feststellen, dass ich mir ihre tiefen Blicke wohl nur eingebildet hatte: Als ich einmal nach der AG mit ihr allein zum Bus lief, nahm ich all meinen Mut zusammen und gestand ihr meine Gefühle … Und was tat sie? Sie lachte! Autsch, autsch, autsch!

Kannst du dir vorstellen, wie unglaublich demütigend das war? Sie murmelte dann noch irgendwas davon, dass ich mir jemanden in meiner Liga suchen sollte, und weg war sie. Das war echt voll der Schock und danach war ich tagelang down. Ich saß nur in meinem Zimmer und hatte keine Lust auf gar nichts.

Liebeskummer ist echt mies. Doch auch wenn man es anfangs nicht glauben mag: Das geht irgendwann vorbei. Und im Nachhinein bin ich froh, dass es mit Vanessa nichts geworden ist, denn sonst hätte ich womöglich zwei Jahre später meine Traumfrau Rebecca nicht kennengelernt!

Warst du schon mal verliebt? Dann kannst du vermutlich gut nachvollziehen, was Alex hier beschreibt. Und wenn nicht, dann darfst du gespannt sein auf das, was dich da erwartet!

Wenn wir verliebt sind, löst das in unserem Gefühlsleben ein echtes Feuerwerk aus. Der Gedanke an diesen einen Menschen ist auf einmal stärker als alles andere. Wir fühlen uns unheimlich stark zu diesem Menschen hingezogen und würden am liebsten jede freie Minute mit ihm zusammen sein. Doch solange noch unklar ist, wie der andere darüber denkt, sind diese Gefühle auch ziemlich verwirrend. Man fragt sich, wie man herausfinden kann, was der andere denkt; wie man Kontakt aufnehmen kann, ohne sich aufzudrängen oder zu blamieren. Ständig sucht man nach Hinweisen im Verhalten des anderen. Wirft sie mir besondere Blicke zu? Ist es Zufall, dass sie mehr als sonst mit mir redet? Warum läuft sie einfach weiter, statt mit mir zu sprechen?

Es fällt schwer, sich noch so richtig auf andere Themen zu konzentrieren, denn die Gedanken drängen ständig wieder zu ihr. Wie soll man sich da mit Wahrscheinlichkeitsrechnung oder Englisch-Vokabeln beschäftigen?

Verliebtheitsgefühle sind total umwerfend – und gleichzeitig völlig normal. Wenn wir verliebt sind – wenn wir mit derjenigen Person zusammen sind oder auch nur an sie denken –, werden in unserem Gehirn Glückshormone ausgeschüttet. Deshalb drängt uns quasi unser Körper dazu, dieser Person ständig nahe zu sein oder sich gedanklich mit ihr zu befassen. Es ist fast wie eine Sucht!

In dieser verwirrenden Phase tut es oft gut, mit einem vertrauten Menschen zu reden. Man kann so seine Gefühle mit jemand anderem teilen und sie auf diese Weise ein wenig ordnen und reflektieren. Auch das Aufschreiben all dieser starken Gefühle, Wünsche und Gedanken ist hilfreich. Dabei kannst du über wichtige Fragen nachdenken wie:

Was genau gefällt dir so an dem Mädchen, in das du verliebt bist? Sind es eher äußere Dinge oder aber Charakterzüge und Eigenschaften, die auf Dauer für eine Beziehung wichtig sind? Manchmal kann uns das Aussehen eines Menschen blenden. Aber äußere Merkmale wie Augen, Stimme oder Körperform sind nichts, womit eine Beziehung auf Dauer ein tragfähiges Fundament bekommt. Äußere Schönheit verblasst schnell, wenn keine innere Schönheit dahintersteckt.

Kannst du dir vorstellen, mit diesem Mädchen dein Leben zu verbringen? Habt ihr genügend gemeinsame Werte und Lebensziele?

Wichtig ist, dass du dich von deiner Verliebtheit nicht zu vorschnellen Handlungen hinreißen lässt. Wenn wir jemanden toll finden, dann sehen wir ihn durch eine rosarote Brille und nehmen erst mal nur all seine positiven Eigenschaften wahr. Es braucht Zeit, um auch die Schwächen des anderen zu erkennen – und dann stellt sich meist heraus, ob das Schwächen sind, mit denen man leben kann, oder aber Schwächen, die ein Hindernis sind, um mit diesem Menschen wirklich glücklich werden zu können. Wenn man verliebt ist, übersieht man schnell, dass das Mädchen zwar süß und sexy und charmant ist, aber auch ziemlich egoistisch, arrogant, unehrlich – oder was auch immer.

All das sieht man in der „akuten“ Verliebtheitsphase einfach nicht. Deshalb ist es gefährlich, zu schnell zu weit zu gehen. Damit riskierst du, wertvolle erste Erfahrungen mit einem Mädel zu machen, mit dem es eigentlich gar nicht richtig passt, und dich in eine Beziehung zu stürzen, die womöglich schmerzhaft wieder auseinandergeht. Außerdem sind Küsse und mehr oft nicht wirklich schön, wenn man sich noch nicht richtig vertraut ist. Es fällt dann schwerer, sich wirklich fallen zu lassen – und dann wird alles schnell verkrampft, seltsam und ganz und gar nicht romantisch!

Deshalb unser Tipp: So schwer es dir auch fallen mag: Geh es langsam an. Genieße erst einmal die Gefühle des Verliebtseins, ohne diese Wünsche direkt in die Tat umzusetzen. Nimm dir Zeit, diese besonderen Emotionen kennenzulernen, sie auszukosten und einfach eine Weile zu träumen, und die Zeit, die du mit dem Mädchen verbringst – in echt oder in deiner Fantasie –, zu genießen.

Versuche, das Mädchen deiner Träume gut kennenzulernen, bevor ihr die Entscheidung trefft, ob ihr ein Paar sein wollt. Versuche, viel Zeit mit ihr zu verbringen, und zwar nicht nur zu zweit, sondern auch gemeinsam mit anderen. So siehst du, wie sie mit anderen Menschen umgeht, und lernst ihre Eigenarten kennen. Lass das, was zwischen euch ist, reifen, und warte geduldig auf eine gute Gelegenheit, um zu klären, ob „mehr“ daraus werden kann.

Und hier noch ein weiterer wichtiger Tipp: Rede mit Gott über deine Gefühle für dieses Mädchen. Frage ihn, ob er euch beide zusammen sieht. Bitte ihn, dir Geduld zu schenken, aber auch Weisheit, um zu erkennen, was gut für das Mädchen und für dich ist. Und bitte Gott auch um die nötige Konzentration für die Schule und all die Aufgaben, die du sonst noch hast. Versuche, beides nicht völlig aus den Augen zu verlieren. Pflege weiterhin deine Freundschaften, denn auch die süßeste Freundin kann deine Kumpels nicht ersetzen!

Und was die Schule angeht: Ja, es ist richtig schwierig zu lernen, wenn man verliebt ist! Aber natürlich ist es auch blöd, die Noten einfach den Bach heruntergehen zu lassen. Also probiere, dir für gewisse Zeiten (im Unterricht, beim Lernen, bei den Hausaufgaben) ein Stopp-Schild vor deine Gedanken an das Mädel zu stellen, und konzentriere dich ganz auf das Thema beziehungsweise die Aufgabe. Es kann auch helfen, wenn du dir bestimmte Tageszeiten überlegst, zu denen du dich ganz deiner Verliebtheit hingeben kannst und in aller Ruhe an das Mädchen denken kannst – zum Beispiel, wenn du entspannt im Bett oder in der Badewanne liegst oder spazieren gehst.

Wie lernen wir uns richtig gut kennen?

Wenn man verliebt ist, hätte man seinen Traumpartner am liebsten die ganze Zeit für sich. Genießt diese Stunden der Zweisamkeit und nutzt sie, um ganz offen miteinander zu reden. Sprecht über eure Kindheit, eure Zukunftsträume, eure Ängste, darüber, was euch im Leben wichtig ist. Unterhaltet euch auch über eure Stärken und Schwächen, über Hobbys, Musik, Gott und die Welt … Meistens entstehen diese Gespräche automatisch. Du spürst, dass ihr stundenlang beisammen sein und quatschen könntet. Wenn ihr euch allerdings zu früh körperlich sehr nahe kommt, kommen solche Gespräche schnell zu kurz. Deshalb: Lasst euch lieber noch Zeit mit Nacktheit, intimeren Küssen usw. und konzentriert euch erst einmal darauf, dass ihr euch gefühlsmäßig richtig nahe kommt. Das ist eine wichtige Basis, damit es dann auch körperlich für beide schön wird – und ihr euch wirklich fallen lassen könnt.

Wichtig ist auch, dass ihr nicht nur zu zweit Zeit verbringt. Wenn du dein Gegenüber wirklich kennenlernen willst, solltest du auch erfahren, wie deine Partnerin sich in Gruppen und anderen gegenüber verhält. Trefft euch deshalb auch mal gemeinsam mit Freunden, in deiner Jugendgruppe, mit euren Familien, nehmt an Projekten oder Aktionen teil, engagiert euch gemeinsam ehrenamtlich … Seid aktiv – so stärkt ihr ganz nebenbei eure Beziehung!

In der Verliebtheitsphase sind wir oft blind für die Schwächen des anderen. Auch das ist ein Grund dafür, körperlich nicht zu früh zu intim zu werden. Lasst euch Zeit herauszufinden, ob es wirklich passt zwischen euch. Es dauert oft zwischen sechs und achtzehn Monaten, bis die rosarote Brille langsam schwächer wird und man den anderen und die Beziehung wirklich klar sehen und beurteilen kann. Zu diesem Prozess gehören auch erste Konflikte. Sie treten meist dann stärker auf, wenn die Schmetterlinge im Bauch langsam nachlassen und die Beziehung mehr „Normalität“ bekommt.

Dass die starken Gefühle der Verliebtheit irgendwann nachlassen, ist übrigens völlig natürlich. Dann kann aus Verliebtheit echte Liebe entstehen. Verliebtheit beruht hauptsächlich auf Gefühlen – Liebe dagegen fühlt sich nicht mehr so extrem an wie Verliebtheit, sondern ist vor allem eine Entscheidung,...