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Mykonos Love Story 9 - Der tote Pelikan

Mykonos Love Story 9 - Der tote Pelikan

Michael Markaris 2

 

Verlag epubli, 2019

ISBN 9783748501190 , 100 Seiten

2. Auflage

Format ePUB

Kopierschutz frei

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7,49 EUR

Mehr zum Inhalt

Mykonos Love Story 9 - Der tote Pelikan


 

Michael Markaris

Der Mykonos-Krimi 13

MYKONOS love story 9

Der tote Pelikan

Michael Markaris



MYKONOS LOVE STORY 9


Der tote Pelikan


Bisher erschienen:

Band 1 „Griechische Brandung“

Band 2 „Jenseits von Mykonos“

Band 5 „Mykonos Love Story 1“

Band 6 “Mykonos Love Story 2 – Das Goldene Ei”

Band 7 “Mykonos Love Story 3 – Morgenröte über Mykonos”

Band 8 “Mykonos Love Story 4 – Mykonos Speed”

Band 9 “Mykonos Love Story 5 – Rape”

Band 10 “Mykonos Love Story 6 – Der rosa Leopard”

Band 11 „Mykonos Love Story 7 – Die Rückkehr der Leoparden

Band 12 „Mykonos Love Story 8 – Crash-Absturz

Band 13 „Mykonos Love Story 10 – Photia-Feuer“



Impressum


Titelbild: Shutterstock/Karte Wikivoyage

Copyright Michael Markaris 2019


Bei allen MLS-Büchern wurde der Drucksatz von griechischen Setzern erstellt. Da diese natürlich keine Fehler in Deutsch erkennen,

„rutschen“ manche Fehler durch. Dafür landen zumindest einige Euro bei unterbezahlten Setzern.

Jeder Band behandelt einen abgeschlossenen Fall, sodass die Bände nicht in der Reihenfolge gelesen werden müssen.

Für das Verstehen der Beziehung ist es allerdings zu empfehlen.

Am Ende von „Mykonos Love Story 1“ sind Kommissar Pandis und Angelos gestorben.

Der neunte Teil ist das achte Prequel und behandelt die (meist glücklichen) Monate vor den tragischen Ereignissen.

Während Band 1 auf wahren Begebenheiten beruht, sind die Prequels hinsichtlich der Kriminalfälle natürlich Fiktion.

Dort, wo private Momente zwischen Paul Pandis und Angelos geschildert werden, entsprechen die Darstellungen aber ohne Abstriche der Wahrheit.

Paul Pandis (jetzt Markaris), 53, ist Leiter der Polizei Mykonos.

Angelos Markaris, 28, ist Mitarbeiter beim Geheimdienst EYP und – wohl wichtiger – Pandis´ Ehemann.

Mehr über die Serie ab 01. März 2019

unter www.mykonos-love-story.de

Für Angelos




1

„Mein allerliebster Ehemann“, hörte Paul aus der Küche. Und alle Alarmleuchten gingen an.

Wann immer Angelos ihn „meinen aller-liebsten Ehemann“ nannte, drohte zumindest eine Überraschung. In seinem früheren Leben, das keines war, hasste Paul Pandis Überraschungen wie die Pest. Nun, da er Paul Markaris war, hatte ihn Angelos so oft positiv überrascht, dass seine prinzipielle Abneigung gegen Neues fast verschwunden war.

Etwas anderes blieb einem an der Seite von Angelos gar nicht übrig. Pauls Leben war, seitdem sie sich kennenlernten, eine durch-gehende Überraschung.

Gut, auf manches hätte er verzichten können. Die Vergewaltigung durch Loukas und der Anblick von Angelos gefoltertem Körper in Bengasi. Aber beides hatte sie noch mehr zusammengeschweißt.

Anfangs noch unsicher, ob Angelos bei ihm bleiben würde – er war schließlich 25 Jahre jünger – war Paul klar geworden, dass sein Mann ebenso auf ihn angewiesen war wie umgekehrt. Die Eifersucht von Pauls Seite hatte sich in großes Vertrauen verwandelt.

Er war dem, was man inneren Frieden nannte, sehr nahe.

„Was möchte mein gutaussehender und blitzgescheiter Gatte?“

Angelos lachte laut auf.

„Das war die Lobpreisung Nummer zwei heute. Fehlt nur noch eine!“

Und Angelos war mehr als gutaussehend. Groß, aber nicht zu groß, dunkles Haar, dunkle Augen, Muskeln – nicht zu viel, nicht zu wenig und tatsächlich klug. Natürlich stellt der Geheimdienst keine Trottel ein, aber Angelos hatte Paul, seines Zeichens Polizeichef von Mykonos, bei vielen Fällen geholfen.

Ehrlich gesagt, war es Angelos, der so manche Mordermittlung in die richtige Richtung geleitet hatte. Er hatte auch auf diesem Feld „überraschende“ Ideen, meist zutreffend. Zusammen waren sie auf jeden Fall ein Duo, das nicht zu unterschätzen war. Paul liebte unkonventionelle Methoden. Er war auch vollkommen skrupellos – wenn Angelos in Gefahr war. In solchen Situationen wurde Paul eiskalt und hatte insgesamt sechs Menschen getötet. Nicht ermordet, denn die Opfer waren Abschaum und wollten ihm seinen Lebenssinn rauben. Und das war Angelos.

2

„Du hast morgen Geburtstag, mein alter Mann!“

„Das weiß ich selber. 54. Damit liegen jetzt 26 Jahre zwischen uns“, knurrte Paul.

„Aber doch nur bis zu meinem Geburtstag. Und: hat es bisher eine Rolle gespielt?“

„Nein“, sagte Paul.

„Gut, beim Sex merkt man Dir das …“

Und schon flog das Kissen in Richtung Angelos.

„Irgendwelche Beschwerden, Angelos?“

Der lachte.

„Aber nein. Wenn, dann ist es erstaunlich, wie gierig man mit 53 noch sein kann. Ich hoffe, das bleibt so.“

„Das bleibt bestimmt so. Wo andere Viagra brauchen, reicht es mir …“

„…, wenn Du meine Achseln lecken darfst!

Das ist wirklich krank – aber ich liebe es“, antwortete Angelos.

„Also Geburtstag!“

„Können wir ihn nicht einfach vergessen?“, fragte Paul.

„Bist Du verrückt? Nach all der Mü ..“

Beinahe hätte Angelos sich verplappert.

Paul ahnte es.

„Eine Überraschung?“

„Eine?“ Angelos lachte lauthals und ging in die Abstellkammer. Heraus kam er mit einem Flipchart.

Oben stand „Pauls Geburtstag“.

„Du musst mir BITTE versprechen, dass Du an Deinem Geburtstag alles machst, was ich Dir sage“

„Ich soll alles machen, was Du willst? Ist es am Geburtstag nicht gerade umgekehrt?“, meinte Paul.

Angelos druckste ein wenig herum.

„Ja schon, aber das ist eine Ausnahme. Vertrau mir und verspreche es mir. Bitte!“

Paul lächelte.

„Wie könnte ich meinem Mann wider-sprechen…“

„…der ja so ein schönes Gesicht hat und nebenbei im Bett eine Granate ist!“

Paul lachte lauthals.

„Das zählt jetzt aber als Lob drei!“

„Nein, das war ich ausnahmsweise selber!“

Ausnahmsweise? Angelos machte es ständig. Aber es war nicht arrogant, nicht einmal ernst gemeint. So selbstsicher wie er immer tat, war er nicht. Die Entführung und Folter in Bengasi und der Schlaganfall hatten seinen Kopf noch nicht verlassen. Paul bewunderte ihn dafür, dass er trotzdem seinen Humor behalten hat und dankte Gott dafür (obwohl er an den nicht glaubte). Und da er wusste, dass Angelos Lob und Bewunderung aufsog wie ein Schwamm, tat ihm Paul den Gefallen.

Auch aus einem anderen Grund: es stimmte alles.

Wenn er darüber nachdachte, was ihn an Angelos störte, so war es nur eines: dass er solange gewartet hatte, sich ihm zu offenbaren. Schon lange könnten sie so glücklich leben wie jetzt … Ach, egal.

Hauptsache es war jetzt so.

3

„Also, mein lieber Paul: das ist der Plan für Deinen Tag.“

Auf dem Flipchart stand:

23.20 Uhr A geht aufs Laufband

23.35 Uhr P geht in die Dusche

23.37 Uhr

Paul musste laut lachen.

Das mit den Minutenangaben musste er vom Geheimdienst haben.

„Das mit dem verstehe ich ja. Aber warum um 23.37 Uhr?“

„Weil ich es hinkriegen möchte, Dich genau um Mitternacht zum Höhepunkt zu bringen.

Zu dem Zweck hängt in der Dusche jetzt eine wasserfeste Uhr!“

Paul lachte laut.

„Also gegen diesen Programmpunkt habe ich garantiert nichts!“

„Dachte ich mir. Und weiter!“

10.00 Uhr Frühstück

10.30 Uhr Geschenk 2

Danach .

„Oh je, wie viele hast Du denn vorgesehen? Ich hoffe, ich schaffe das!“

Zur Not kann ich ja eine Viagra einwerfen, dachte Paul.

„Zur Not kannst Du ja eine Viagra einwerfen“, meinte Angelos.

Schockstarre bei Paul. Wie immer, wenn Angelos seine Gedanken Wort für Wort wiedergab.

„Ich habe wieder mal erraten, was Du denkst! Tja, ich kenne meinen Mann halt!“

Paul schüttelte den Kopf. Unfassbar.

Uri meinte einmal, sie hätten ihre Gehirne gekoppelt. Da schien etwas dran zu sein.

Angelos küsste Paul auf den Kopf und ging wieder zum Flip-Chart.

Weiter mit dem Plan:

12.00 Uhr Ausflug 1

15.00 Uhr Bedankungs-

19.00 Uhr Dinner

22.00 Uhr Ausflug 2 mit Geschenk Mantzaris

„Heiliger Gott. Zwei Ausflüge? Und ein Geschenk von Richter Mantzaris? Wieso schenkt der mir was zum Geburtstag? Das ist der Letzte, von dem ich ein Geschenk erwartet hätte!“

„So kann man sich täuschen. Das wäre also das Programm. Und ich erwarte jeweils pünktliches Erscheinen“, sagte Angelos streng.

„Auch bei der Sache um Mitternacht? Und wenn ich zu früh …?“

„Das weiß ich schon zu verhindern“, meinte Angelos lapidar.

4

Um 23.15 Uhr rannte Angelos die Treppe hoch

und vier Minuten später hinunter in den Keller.

Auf das Laufband, um auch richtig verschwitzt zu sein. Der Sex in der Dusche war beiden der liebste. Dabei läuft zu anfangs kein Wasser, sondern nur Angelos´ Schweiß, den Paul genüsslich vom Körper leckt.

Mein Mann riecht und schmeckt einfach toll, stellte er immer dann fest, wenn ihm Zweifel kamen, ob er noch alle Tassen im...