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Duft der Angst

Duft der Angst

Susan Mennings

 

Verlag BookRix, 2019

ISBN 9783730948347 , 282 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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2,99 EUR

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Duft der Angst


 

Ich bin gekommen


Kapitel 1: Ich bin gekommen

Es war bereits dunkel, als sie ihre Augen aufschlug. Im Grunde hätte sie gern weiter geschlafen. Eine unendliche Müdigkeit hatte sich über sie gelegt, obwohl sie seit Stunden im Bett lag.

Als sie die beschützende Umgebung ihres Bettes verlassen hatte und auf dem Weg ins Bad war, bemerkte sie, dass etwas nicht stimmte. Im Dunkeln war sie ins Wohnzimmer gegangen. Sie sah jemanden in einem Sessel sitzen, was zur Folge hatte, dass ihr Herz heftig anfing zu schlagen. Die Angst schnürte ihr die Luft ab und ihre Knie fingen an nachzugeben. Das kleine Licht auf einem Tisch in der Ecke wurde eingeschaltet. Obwohl es kaum in der Lage war den Raum zu erhellen, war sie geblendet.

„Wer sind Sie?“

Ihre eigene Stimme erschreckte sie. In der Stille erschien es ihr, als hätte sie geschrien. Langsam näherte sie sich der Person in ihrem Wohnzimmer. Instinktiv wollte sie fliehen, aber die Neugier überwog.

Plötzlich war er aufgestanden und sie erkannte, wer sich Zugang zu ihrer Wohnung verschafft hatte. Durchaus überrascht, aber weniger beunruhigt, ließ sie sich von ihm in seine Arme nehmen. Eng zog er sie an sich.

Sie bemerkte, dass ihm sein Deo versagt hatte, eine Dusche wäre sicher sinnvoll gewesen. Mit Abscheu rümpfte sie ein wenig ihre Nase und hoffte, dass er es nicht sehen würde, den Kopf drehte sie dabei zur Seite. Vor allem aber wollte sie nicht von ihm berührt werden. Seine Nähe war ihr unangenehm.

Sie wollte sich von ihm lösen, jede Bewegung ihrerseits veranlasste ihn jedoch seine Hände wie einen Schraubstock enger zu ziehen. Der Wunsch diesen Ort zu verlassen wurde immer dringlicher. Abscheu legte sich über sie. Anstatt endlich von ihr abzulassen, war er noch dichter mit seinem Kopf auf ihren zugekommen. Sein Atem war heiß und wirkte schwer. Seine Lippen berührten ihr Ohrläppchen und ihr stellten sich die Haare auf. Ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter, der allerdings rein gar nichts mit Wohlbehagen zu tun hatte.

Dann hörte sie seine Stimme. Ganz leise, beinah säuselnd hatte er ihr etwas ins Ohr geflüstert, als ob er Bedenken hätte, dass außer ihr jemand seine Botschaft hören könnte.

Was er ihr zu sagen hatte, ließ sie stocksteif werden. Sie hätte sich ohnehin nicht mehr bewegen können. Nach seinen Worten war sie nun vollkommen unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Diese Worte waren so unglaublich gewesen, dass sie an deren Bedeutung zweifelte. Unmöglich konnte das sein Ernst sein. Er schien zu bemerken, dass sie ihm nicht glaubte, dabei konnte er ihre Panik deutlich spüren.

Um seine Macht noch einmal auszukosten, drückte er sie noch etwas fester und enger an sich, was sie glaubte kaum mehr möglich gewesen wäre. Mit aufgerissen Augen starrte sie an ihm vorbei, dabei war ihr danach ihre Lider zu senken, um nicht ansehen zu müssen, was er tun würde. Er hielt sie noch immer eng an sich gedrückt. Mittlerweile spürte sie Schmerzen an den Rippen. Ihr Nacken wurde so fest gehalten, dass sie glaubte, er würde jeden Moment ihren Kopf abtrennen.

Um sein perverses Spiel noch etwas zu genießen und um dem Nachdruck zu verleihen, was er eben zu ihr gesagt hatte, wiederholte er es noch einmal, als ob seine Worte ihr nicht bereits beim ersten Mal den Schrecken in die Glieder hatten fahren lassen.

„Ich bin gekommen, um dich zu töten.“

 

-- Einige Monate zuvor --

 

Die Hände hatte sie über ihren Kopf genommen, war sich wild und ungestüm damit durch ihre kurzen Haare gefahren. Sie konnte an nichts mehr denken, war vollkommen im Land der Lust verschwunden, wusste nicht einmal mehr, wo sie sich befand. Dabei saß sie auf einem Mann, dem es ebenfalls Spaß zu machen schien, was sie gerade trieb.

Max war vom ersten Moment an begeistert gewesen, dass Cora einen durchtrainierten Körper hatte. Selbst für eine Frau mit Anfang 30 war sie besser in Form als die meisten ihrer Altersgenossen. Er hatte nach ihren Brüsten gepackt, die sich dem Rhythmus der gleichmäßigen Auf- und Ab-Bewegungen ihrer Beine anpassten. Ihre Brüste hatten exakt die richtige Größe und füllten so wunderbar seine Hände aus. Leicht massierte er sie, was sie noch willenloser werden ließ.

Laut stöhnte sie auf, beugte sich über ihn, öffnete ihre Augen, sah ihn direkt an und packte seinen Hals. Mit leichtem Druck verringerte sie die Luftzufuhr, was ihn wiederum in Ekstase versetzte. Das hatte sie früher nie mit einem Mann getan, aber er bestand darauf hin und wieder härter von ihr genommen zu werden. Er liebte es, wenn sie sich mit ihren Fingernägeln in seine Haut krallte, dabei allerdings darauf achtete, selbst im wildesten Liebesspiel niemals Stellen zu treffen, die andere bei ihm hätten entdecken können.

 

Inzwischen waren sie ein eingespieltes Team. Und doch war der Sex immer etwas Besonderes gewesen, was sicher auch daran lag, dass sie sich nur selten sahen. Die Vorfreude auf die Zusammenkunft ihrer Körper ließ beide schon im Vorwege erschauern. Cora steigerte sich derart in die Vorstellung von ihm genommen zu werden, dass sie auf ein Vorspiel verzichten konnten. In dem Moment, in dem sie sich gegenüberstanden, sprangen sie sich quasi an und rissen sich die Kleidung von den Körpern.

Obwohl er wusste, was sie wollte, gab er es ihr nicht. Es steigerte seine Lust, sie leiden zu sehen. Wie sie zitternd vor Erregung auf dem Bett lag, darum flehte endlich von ihm genommen zu werden. Wenn er glaubte, dass sie jeden Moment kommen würde, ließ er von ihr ab, was sie wahnsinnig werden ließ. Bei einem dieser Liebesspiele hatte sie angefangen ihn mit ihren Händen zu packen und ihn, wenn es sein musste, auch mit Gewalt dazu zu bringen, nun endlich zu vollbringen, was sie von ihm wollte. Seine Arme und der Rücken waren übersät von kleinen Kratzern und Rissen, die ihre Fingernägel hinterlassen hatten, was seine Lust noch einmal gesteigert hatte.

Als er sie das erste Mal aufgefordert hatte ihn zu schlagen, war sie etwas irritiert. Noch nie hatte das ein Mann von ihr verlangt. Würde er sie etwa im Gegenzug ebenfalls schlagen wollen? Das wollte sie auf keinen Fall, es nicht einmal ausprobieren und … tat es später dann doch. Cora fand keinen großen Gefallen an dieser Art von Liebesspiel, was es aber aus ihm machte, das war die Erfüllung all ihrer Träume. Kein Mann hatte sie bis dahin jemals derart befriedigt und das Wort Sex bekam für sie eine ganz andere Bedeutung.

Sex war für sie schon immer wichtig gewesen, aber meist hatte sie am Ende mehr Spaß mit sich selbst, als mit einem Mann. Wenn Max jedoch von ihr abließ, war sie vollkommen ausgelaugt. Nie wäre ihr in den Sinn gekommen es sich selbst zu besorgen, da sie wieder einmal nicht auf ihre Kosten gekommen war. Oft dachte sie darüber nach, ob es daran liegen mochte, dass er 12 Jahre älter war als sie.

 

Während sie auf ihm saß und ihm mehr und mehr die Luftzufuhr verringerte, dabei immer seine Augen im Blick, die ihr mitteilten, wie weit sie gehen konnte, war sie froh, dass sie ihm nachgegeben hatte. Gleich war es soweit, es konnte sich nur noch um Sekunden handeln. Im letzten Augenblick löste sie ihre Hände von ihm, griff sich selbst an ihre Brüste und schrie laut auf. Schweiß rann ihr den Rücken hinunter. Kurz darauf besiegelte er mit einem lauten Stöhnen das Ende dieser Zusammenkunft. Erschöpft ließ sie sich auf ihn fallen und fing an ihn zu küssen.

Eines war klar, sie liebte ihn nicht. Das war ihr bewusst geworden, als er sie zum ersten Mal geküsst hatte, was er durchaus gut konnte. Sie war jedoch unberührt geblieben. Anfänglich war sie maßlos enttäuscht gewesen, denn sie war davon ausgegangen, sich in ihn zu verlieben. Nach dem ersten Sex jedoch war es ihr vollkommen gleichgültig gewesen, dass sie ihm nie tiefe Gefühle entgegen bringen würde. Hauptsache sie käme regelmäßig in den Genuss ihn zu sehen – alles andere war unwichtig.

 

„Du musst jetzt gehen“, sagte er zu ihr, hatte sich von ihr gelöst und vorsichtig das Kondom entfernt.

Er meinte es tatsächlich ernst. Sie hatte dem keinerlei Bedeutung beigemessen, als er ihr noch vor dem Sex gesagt hatte, dass sie sich eine lange Zeit nicht würden sehen können. Schon öfter hatte Max angedeutet, dass er zukünftig kaum Zeit für sie aufbringen könnte und hatte dann doch alles getan, um ein Treffen zu arrangieren. Sie wusste, dass er ebenso gierig nach ihr war wie sie nach ihm.

„Tatsächlich?“ Sie legte eine Hand auf das, war ihr eben noch so viel Freude bereitet hatte.

„Lass das. Du musst jetzt wirklich los.“ Er hatte sich von ihr gelöst, war aufgestanden und fing schnell an sich anzuziehen.

„Und wann sehen wir uns wieder?“

„Cora, das hab ich dir doch vorhin lang und breit erklärt.“

„Ich dachte, du machst Witze.“

„Cora, hör mir zu, das ist kein Scherz. Alles, was ich dir vorhin gesagt habe, ist verdammt ernst. Nimm das bitte nicht auf die leichte Schulter und mach alles genau so, wie wir es besprochen haben. Und jetzt gib mir dein Handy.“

„Das kann doch unmöglich so sein. Das glaube ich...