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Irritation des Selbstverständlichen - Eine theoretisch-empirische Annäherung an eine Soziologie situativer Nichtalltäglichkeit
Michael Ernst-Heidenreich
Verlag Springer VS, 2019
ISBN 9783658252083 , 477 Seiten
Format PDF, OL
Kopierschutz Wasserzeichen
Mehr zum Inhalt
Irritation des Selbstverständlichen - Eine theoretisch-empirische Annäherung an eine Soziologie situativer Nichtalltäglichkeit
Vorwort
6
Inhaltsübersicht
10
Inhaltsverzeichnis
11
Abbildungen, Tabellen und Typologien
15
1 Das Nichtalltägliche als Leerstelle der Soziologie? Problematisierung und Zielsetzung
16
1.1 Das Interesse am Nichtalltäglichen
16
1.1.1 Gegenstandsbestimmung
16
1.1.2 Begründung der Aufmerksamkeit und forschungsleitende Annahmen
17
1.2 Forschungsstand
20
1.2.1 Alltag und Alltäglichkeit als Gegenstand soziologischer Theoriebildung und Forschung
20
1.2.2 Zum Debattenstand über das Andere des Alltags: das Nichtalltägliche
28
1.2.3 Die Asymmetrie von Alltäglichkeit und Nichtalltäglichkeit: eine Zwischenschau
35
1.2.4 Fallbeispiele
36
1.2.4.1 Einordnung der Besetzungsszenerie
36
1.2.4.2 Jugendreisen, Jugendfreizeit, Jugenderholung
43
1.3 Forschungsleitende Fragen und Ziele
47
1.4 Zum Aufbau der Arbeit
48
ERSTER TEIL. Theoretische Vorüberlegungen zu einer Soziologie des Nichtalltäglichen
50
2 Alltag und Alltäglichkeit als Gegenstand und Perspektive der Soziologie
52
2.1 Von der Alltagssprache zum soziologischen Begriff
52
2.2 Die Kritik des Alltagslebens – Marx Frühwerk und die Hoffnung auf die wahre Revolution
55
2.2.1 Das Problem der Entfremdung bei Georg Lukács
55
2.2.2 Henri Lefebvre und die wahre Revolution als Revolution des Alltags
56
2.2.3 Ágnes Heller und die Selbstformung des Menschen im Alltag
61
2.2.4 Synopse zur Kritik des Alltagslebens
62
2.3 Lebenswelt, Alltag und Alltäglichkeit – Alfred Schütz‘ phänomenologisch-pragmatistische Annäherung
63
2.3.1 Ausgangspunkte: Weber, Husserl und die Pragmatisten
64
2.3.1.1 Auf der Suche nach einem Fundament: von Weber zu Husserl und weiter
64
2.3.1.2 Eine wesentliche Akzentverschiebung in Schütz‘ Spätwerk
67
2.3.2 Alltag und Alltäglichkeit bei Schütz
68
2.3.2.1 Strukturen der Lebenswelt – lebensweltliche Strukturierung des Alltags
69
2.3.2.2 Die lebensweltliche Strukturierung
70
2.3.2.3 Die Alltäglichkeit der Alltagswelt
71
2.3.3 Synopse: Alltäglichkeit bei Schütz
83
2.4 Zwischenbetrachtung – vom unterschätzten zum überschätzten Alltag
84
2.4.1 Zwischen Kritik des Alltagslebens und Phänomenologie der lebensweltlichen Strukturen der Alltagswelt
84
2.4.2 Das Nichtalltägliche als soziologisches Desiderat
86
3 An den Grenzen des Alltäglichen – in den Grenzen des Nichtalltäglichen
88
3.1 Die ›Beste Nebenrolle‹ der sinnverstehenden Soziologie – Max Webers Charisma als Konzept des Nichtalltäglichen
89
3.1.1 Charisma und charismatische Herrschaft bei Weber
91
3.1.1.1 Charisma: erste Zwischenbetrachtung zum Begriff
93
3.1.1.2 Wie ist Charisma möglich?
94
3.1.1.3 In welchem Verhältnis stehen Charisma und Alltag?
95
3.1.1.4 Veralltäglichung
101
3.1.2 Rezeption und Diskussion der Weberschen Charisma-Konzeption
103
3.1.2.1 Allgegenwärtig – banal – verkürzt: eine Begriffskarriere
103
3.1.2.2 Vom Charisma-Konzept zur Konzeptualisierung des Nichtalltäglichen
105
3.1.2.3 Die Bedingungen der Möglichkeit: Not und Begeisterung
105
3.1.3 Synopse oder: zweite Zwischenbetrachtung zum Charisma bei Weber
110
3.2 Das Heilige als Grundlage der Moral – Durkheims Sakralsoziologie und situative Nichtalltäglichkeit
112
3.2.1 Durkheims Ausgangspunkt
113
3.2.2 Die soziale Morphologie und ihre zyklische Veränderung
119
3.2.3 Kollektive Efferveszenz: Erfahrung und Rationalisierung
123
3.2.3.1 Emotionale Erschütterung an der Wurzel der religiösen Vorstellungen
123
3.2.3.2 Die zwei Gesichter des Sozialen
126
3.2.4 Synopse: Die Konzeptualisierung des Nichtalltäglichen bei Durkheim
128
3.2.4.1 Einschränkungen und Diskussion
128
3.2.4.2 Durkheims Annäherung an das Nichtalltägliche
130
3.3 Annäherungen an Nichtalltäglichkeit bei Alfred Schütz – pragmatistische Sozialphänomenologie invertiert gelesen
131
3.3.1 Das Problem der Relevanz als Ausgangspunkt
132
3.3.1.1 Die pragmatische Fragestellung nach dem Problem der Relevanz
133
3.3.1.2 Die Relevanzbegrifflichkeiten und eine Konzeption des Nichtalltäglichen
138
3.3.2 Transzendenzen und Nichtalltäglichkeit
140
3.3.2.1 Theoretisieren von Transzendenz
141
3.3.2.2 Transzendenz: zwischen Alltäglichkeit und Nichtalltäglichkeit
146
3.3.3 Nichtalltäglichkeit als Wirklichkeit unter Wirklichkeiten
149
3.3.3.1 Unterschiedliche Wirklichkeitsbereiche
149
3.3.3.2 Geschlossene Sinnprovinzen
151
3.3.3.3 Kierkegaards Rede vom Sprung
152
3.3.3.4 Alltäglichkeit und Nichtalltäglichkeit in der Lebenswelt
155
3.3.4 Synopse: Nichtalltäglichkeit bei Alfred Schütz
158
3.4 Situative Nichtalltäglichkeit als Grenzregime – Victor Turner und die soziale Intensität liminaler Arrangements
160
3.4.1 Van Genneps rites de passage
160
3.4.2 Struktur und Antistruktur
162
3.4.2.1 Struktur: die nüchterne Mechanik des Alltäglichen
162
3.4.2.2 Anti-Struktur: Liminalität und Communitas im Nichtalltäglichen
163
3.4.3 Dialektik von Struktur und Anti-Struktur
167
3.4.3.1 Generalisierbarkeit der Ritualperspektive
167
3.4.4 Synopse: Nichtalltäglichkeit bei Victor Turner
169
3.5 Zwischenbetrachtung – Umrisse einer Konzeption situativer Nichtalltäglichkeit
170
3.5.1 Situative Nichtalltäglichkeit bei Weber, Durkheim, Schütz und Turner
170
3.5.2 Von der abstrakten Erörterung zum Forschungszugang
171
3.5.2.1 Typologie nichtalltäglicher Arrangements: ein theoriegeleiteter Vorschlag
171
3.5.2.2 Einschränkung der Fallauswahl
175
4 Methodologie, Fallauswahl, Methodenwahl und Auswertung
176
4.1 Methodologische Implikationen der Fragestellung
176
4.1.1 Interpretativen Ansätzen verpflichtet
179
4.1.2 Von der Rekonstruktion kleiner Lebens-Welten zur Rekonstruktion nichtalltäglicher sozialer Arrangements
180
4.1.3 Ein ethnographisch inspirierter Methodenmix
182
4.1.3.1 Methodenpluralität einer rekonstruktiv motivierten und ethnographisch inspirierten Sozialforschung
183
4.1.3.2 Probleme einer stringenten ethnographischen Perspektive
186
4.2 Konkretisierung der Fallauswahl und des methodischen Zugangs
187
4.2.1 Was ist ein Fall?
187
4.2.2 Erster Fall: die Besetzung des Hörsaal-Eins’ (situativer Wille)
188
4.2.2.1 Kurzbeschreibung des Besetzungsgeschehens
188
4.2.2.2 Feldzugang
189
4.2.2.3 Explikation Methodenwahl
191
4.2.2.4 Der Datenkorpus zur Hörsaalbesetzung
197
4.2.3 Zweiter Fall: das Schulcamp auf der Insel (geplanter Wille)
197
4.2.3.1 Kurzbeschreibung des Schulzeltlagers
197
4.2.3.2 Feldzugang
199
4.2.3.3 Explikation des methodischen Zugangs
200
4.2.3.4 Datenkorpus zur Zeltlager-Studie
205
4.2.4 Aufzeichnung und Verschriftlichung
205
4.3 Auswertung und Interpretation
206
4.3.1 Lesarteninterpretation der Startsequenzen
206
4.3.2 Formulierende und reflektierende Interpretation der Interviewverläufe
208
4.3.3 Kodierung, Kategorisierung und Konzeptualisierung
209
4.3.3.1 Das verschachtelte Kodierverfahren und das theoretical sampling der GTM
209
4.3.3.2 Abduktives Schließen im Zangengriff von Empirie und Theorie
212
4.3.3.3 Der forschungspragmatische Einsatz der GTM
213
4.4 Von Auswertungstechniken zum Text
214
ZWEITER TEIL. Trajekte der Nichtalltäglichkeit zwischen Emergenz und Inszenierung
216
5 Sprünge in nichtalltägliche Enklaven
219
5.1 Die Besetzung und ihre vorauseilenden Schatten
219
5.1.1 Entwicklungen
220
5.1.1.1 Dezentrale Vorbereitungen
220
5.1.1.2 Idee der Besetzung
224
5.1.1.3 Die Demonstration
230
5.1.2 Das Überschreiten der Schwelle
232
5.1.2.1 Dreizehndreißig bis zum Übertritt
232
5.1.2.2 Vom Überschreiten einer Schwelle, zum Eintritt in einen Schwellenzustand
235
5.1.3 Die dreifache Konstitution der Besetzung
236
5.1.3.1 Die Aneignung des Raums
237
5.1.3.2 Konstitution durch Konflikt
238
5.1.3.3 Aushandlung der Eckpfeiler des Besetzungsregimes nach innen und außen
240
5.1.4 Synopse zum ersten Sprung
243
5.2 Die Verkündung der Nichtalltäglichkeit
244
5.2.1 Wie alles begann
244
5.2.2 Vorbereitungen für das Schulcamp 2011
246
5.2.2.1 Organisieren: Erhandeln und Schüren von Erwartungen
246
5.2.2.2 Drei Personengruppen: Mannschaft, Lehrer*innen, Schüler*innen
249
5.2.3 Die zweistufige Herauslösung aus dem Alltag
250
5.2.3.1 Ortswechsel
250
5.2.3.2 Verkündung des Nichtalltäglichen
255
5.2.4 Synopse zum zweiten Sprung
258
5.3 Zwischenbetrachtung: die qualitative Differenz
259
6 Morphologische Analyse nichtalltäglicher sozialer Arrangements
260
6.1 Die soziale Morphologie der Hörsaalbesetzung
261
6.1.1 Räumliche Strukturierung
261
6.1.1.1 Lage und Bedeutung des Hörsaal-Eins’
261
6.1.1.2 Besetzung als räumliche Grenzziehung: einschließender Ausschluss
264
6.1.1.3 Architektur und Raumzonen
266
6.1.2 Zeitliche Strukturierung
269
6.1.2.1 Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Hörsaal
270
6.1.2.2 Der Rhythmus der Besetzung
273
6.1.3 Soziale Strukturierung
275
6.1.3.1 Mitmenschen, Nebenmenschen und Zeitgenossen im Hörssaal
276
6.1.3.2 Sozialität im Rhythmus räumlicher Verdichtung
277
6.1.4 Synopse zur Morphologie des besetzten Hörsaals
279
6.2 Die soziale Morphologie der Inseltage
280
6.2.1 Räumliche Strukturierung
280
6.2.1.1 Die Bedeutung der Insel-Lage: natürliche und soziale Grenzen
280
6.2.1.2 Die Topographie des Schulcamps auf der Insel
281
6.2.1.3 Raumzonen
283
6.2.2 Zeitliche Strukturierung
285
6.2.2.1 Zeitperspektive: Vergangenheit, Gegenwart & Zukunft
286
6.2.2.2 Im Rhythmus des Insel-Zeitregimes
288
6.2.3 Soziale Strukturierung
290
6.2.3.1 Mitmenschen, Nebenmenschen und Zeitgenossen des Schulcamps
290
6.2.3.2 Interaktionsordnungen
291
6.2.3.3 Kollektive Intimität versus funktionale Hierarchie: zum Exzesstabu
294
6.2.4 Synopse zur Morphologie der Inseltage
295
6.3 Zwischenbetrachtung – morphologische Gemeinsamkeiten und Unterschiede
295
7 Die Intensivierung des sozialen Lebens – oder die eigentümliche Produktivität des Nichtalltäglichen
298
7.1 ›Wirklichkeit‹ im Rhythmus des Besetzens
299
7.1.1 Das wiederkehrende Plenum: Koordinationszeit
301
7.1.1.1 Alles strebt zum Plenum, alles entsteht aus dem Plenum
301
7.1.1.2 Interaktion und Partizipation in der Verdichtung der Verdichtung
303
7.1.1.3 Funktionalität des Plenums
306
7.1.2 Produktionszeit in den AGs
308
7.1.2.1 Organisationsprinzipien und ambivalente Dynamik des produktiven Chaos
308
7.1.2.2 Produktivität der Arbeitsgruppen: Logistik, Wissen, Persönlichkeit und Legitimation
313
7.1.3 Kreativität und Konsum des Nichtalltäglichen in der Eventzeit
315
7.1.3.1 Demonstrationen seit dem 17. November
315
7.1.3.2 Ringvorlesungen und Diskussionsveranstaltungen
319
7.1.3.3 Feiern und Feste
321
7.1.4 Freie Zeit im Hörsaal
325
7.1.4.1 Kreative Geselligkeit
325
7.1.4.2 Privatisierung der Besetzung
327
7.1.5 Synopse: Die Intensität des Hörsaallebens
328
7.2 Die dreitägige ›Wirklichkeit‹ des Inselcamps
329
7.2.1 Workshopzeit oder »die Vorlage […] sich miteinander zu beschäftigen«
330
7.2.1.1 Sportworkshop oder die Symmetrie der Unfähigkeit
331
7.2.1.2 Improvisationstheater-Workshop oder Ausbruch aus alltäglichen Hemmnissen
336
7.2.1.3 Maskenworkshop oder die programmatische Vorlage sich näher zu kommen
340
7.2.1.4 Workshop at work
343
7.2.2 Freie Zeit: »da haben wir uns […] so richtig kennengelernt«
345
7.2.2.1 Herdfeuer am Glutpunkt des Rauchwerks
345
7.2.2.2 Blödsinn machen, sich wechselseitig ärgern oder: was sich liebt, das neckt sich
347
7.2.2.3 Abenteuer: Erzählungen, die Intensität schildern und hervorbringen
352
7.2.3 Festive Ausgelassenheit
358
7.2.3.1 Das Anderssein wird greifbar
358
7.2.3.2 Alkoholregime und Exzesstabu
361
7.2.4 Kollektivzeiten der Inseltage
368
7.2.4.1 Eröffnung
368
7.2.4.2 Olympiade
370
7.2.5 Synopse
372
7.2.5.1 Das Aufmachen der Differenz: »entspannter«
372
7.2.5.2 Referent*innen und Mannschaft oder: »die waren cool«
374
7.2.5.3 Die funktionale Trutzburg bröckelt
377
7.3 Zwischenbetrachtung – die doppelte Produktivitätder intensiven Interaktion im Nichtalltäglichen
378
8 Unwiderstehliche Alltäglichkeit – zwischen Veralltäglichung und ritualisierter Rückkehr
380
8.1 Zurück in den Alltag: die Besetzung drängt zum Ausgang
380
8.1.1 Die Fragilität des Nichtalltäglichen: konfliktuöse Veralltäglichung
381
8.1.1.1 Erschöpfung
383
8.1.1.2 »Des hatte nichts Besonderes mehr«: Banalisierung
384
8.1.1.3 Schließung der Gruppe
385
8.1.1.4 Sinnkrise und Spaltungstendenzen
389
8.1.1.5 Unwiderstehliche Veralltäglichung: eine Synopse
392
8.1.2 Die letzte Pressekonferenz und der inszenierte Auszug aus dem Hörsaal
393
8.1.3 Vom Entschluss zum Plot
395
8.1.3.1 13.45 Uhr Pressekonferenz
396
8.1.3.2 Der Auszug
400
8.1.4 Synopse: Rückzug im Angesicht unwiderstehlicher Veralltäglichung
400
8.2 Über die Sehnsucht nach der Insel zurück in den Alltag
402
8.2.1 Rolle und Bedeutung der Abschlusspräsentationen
403
8.2.2 Der letzte Abend als integrierter Klimax des Lagerprogramms
404
8.2.2.1 Vorbereitungen und gespannte Erwartung vor dem Abschlussabend
404
8.2.2.2 Die Entfaltung des Plots und die Steigerung der Steigerung
406
8.2.3 Synopse: Höchste Intensität und der Anfang vom Ende
417
8.3 Zwischenbetrachtung– Veralltäglichung und zelebrierte Rückkehr
418
8.4 Theoretische Abstraktion: Nichtalltägliche Erfahrungspotentiale oder die ›Wirkweisen‹ intensiver, situativer Nichtalltäglichkeit
420
9 Schlussbetrachtungen
428
9.1 Diskussion der zentralen Ergebnisse
431
9.2 Zwölf Determinanten situativer Nichtalltäglichkeit
439
9.3 Reichweite, Grenzen und Desiderata
445
Quellen
448
Anhang
469