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MEINE RESILIENZ - Das Training mitten im Leben

MEINE RESILIENZ - Das Training mitten im Leben

Andrea Scherkamp

 

Verlag Alles im Fluss Verlag, 2019

ISBN 9783944414065 , 176 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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9,99 EUR

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MEINE RESILIENZ - Das Training mitten im Leben


 

1

„RESI… WAS?“ …

 

7 Fragen rund um Resilienz

Was ist Resilienz überhaupt?

Resilienz ist die Fähigkeit, Zeiten intensiver Belastung oder gar Krisen nicht nur zu überstehen, sondern daran zu wachsen. Also eine Art zu gedeihen und zu wachsen, nicht trotz, sondern gerade weil das Leben seine Aufgaben stellt.

(*) gedeihen, lt. Duden:

1. im … körperlichen oder geistigen Wachstum [erfreulich] gut vorankommen

2. in einem bestimmten Entwicklungsprozess fortschreiten

Kennst Du Situationen, von denen Du anfangs nicht wusstest, ob und um Himmels willen wie Du sie schaffen würdest? Wo Du Dich gefragt hast, wieso ausgerechnet Dir das passiert?

Und wenn Du heute auf genau diese Situationen schaust:

Wie siehst Du sie im Nachhinein?

Was hast Du genau aus diesen Situationen gelernt?

Halte gerne ein paar Augenblick inne, bevor Du weiterliest, und lass die Bilder wirken, die womöglich gerade in Dir aufkommen …

Indem Du Deine Lehren aus Deinem Leben mit all seinen Stationen ziehst, wächst Du – manchmal – je nach Aufgabe sogar über Dich hinaus und bist hinterher auf einem gereifteren Level unterwegs als zuvor:

Woher kommt das Konzept Resilienz?

In den 1950er-Jahren regte die amerikanische Psychologin Emmy Werner als Pionierin der Resilienzforschung eine Langzeitstudie auf der hawaiianischen Insel Kauai an: Die knapp 700 Kinder des Jahrgangs 1955 sollten 40 Jahre lang begleitet werden, um deren Lebensentwürfe zu analysieren!

210 dieser rund 700 Kinder wuchsen in schwierigen familiären Situationen auf, z. B. in Armut, mit Alkoholproblemen und Arbeitslosigkeit der Eltern sowie unter Misshandlungen.

Emmy Werner wollte eine Antwort auf die Frage finden, ob zwangsläufig eine schlechte Ausgangsposition in der Kindheit zu Problemen im eigenen Erwachsenenleben führt.

Ein Drittel dieser 210 Kinder überraschte die Psychologen, denn sie entwickelten stabile Persönlichkeiten, pflegten beruflich und privat gute Beziehungen, kamen nicht mit dem Gesetz in Konflikt und machten sogar Karrieren.

Was hatten diese Kinder, dass sie scheinbar unbeschadet ihre unglückliche Kindheit nicht nur überlebten, sondern sie als Lernfeld und Sprungbrett für ihre eigene Persönlichkeit nutzten?

Was hat die Resilienzforschung herausgefunden?

Einige wichtige Erkenntnisse brachten diese Studie und im Nachgang weitere Untersuchungen:

1. Eine schlechte Ausgangslage in Deinem Leben führt nicht automatisch zu einem schlechten Leben. Im Gegenteil, Du hast damit viele Erfahrungen gesammelt, um ein für Dich gutes und glückliches Leben damit zu führen.

2. Du hast Persönlichkeitskompetenzen, die Dir helfen, an schlechten Situationen nicht zu zerbrechen, sondern Dir ermöglichen, daran zu wachsen und zu gedeihen.

3. Resilienz hängt nicht nur von persönlichen Faktoren ab, auch körperliche und psychische Möglichkeiten sowie Umwelt, Gesellschaft und der Entwicklungsprozess an sich spielen eine Rolle, wie Du Deine Resilienzfaktoren nutzen kannst. Damit ist Resilienz kein statischer Zustand, sondern ein lebenslanger Prozess.

4. Es gibt sogenannte Schutzfaktoren, die Dir helfen, eine resiliente Haltung im Leben zu entwickeln, um immer mehr Lebenslust statt Lebenslast zu verspüren:

• Mindestens eine stabile Beziehung zu einem Menschen, zu dem Du als Kind oder später als Erwachsener Vertrauen hattest, stärkt das Vertrauen in Dich selbst (= Selbstvertrauen) und in andere Menschen. Diese Vertrauenspersonen können, müssen aber nicht die Eltern sein. Das kann auch ein Lehrer, jemand aus der Verwandtschaft oder ein Mentor sein.

→ Wer war bisher in Deinem Leben Dein/e Vertraute/r? Oder hattest Du gar mehrere solche vertrauten Menschen?

• Aufgaben und Anforderungen, die einerseits groß genug sind, Dich zu fordern und so auch verborgene Talente und Ressourcen in Dir wachzurütteln, andererseits aber klein genug, Dich nicht zu überfordern und in die Knie zu zwingen, helfen Dir, ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen. So wächst die sogenannte Selbstwirksamkeitserwartung, d. h. die innere Gewissheit, dass etwas, das Du anpackst, einen positiven Ausgang hat.

→ Was hast Du schon erlebt, was Dich gefordert und damit gefördert hat?

• Die Fähigkeit, Dich selbst zu regulieren, also Dir immer wieder selbst genau das geben zu können, was Du gerade brauchst, macht Dich freier von Erwartungen an andere und andersherum auch von deren Erwartungen. Das hilft Dir, Dich nicht in Spielchen oder Fallstricken zu verheddern, die nur auf den Moment warten, in dem Du Dich darin verfängst.

→ Was hast Du bisher (nur) für Dich getan, um Dir das zu geben, was Du jeweils gebraucht hast?

Kann jeder seine Resilienz steigern?

Ja, Du kannst zu jedem Zeitpunkt in Deinem Leben Deine Resilienz entdecken, fördern und ausbauen, also Deine Fähigkeit, am Leben selbst zu wachsen und zu gedeihen, denn diese Fähigkeit hast Du von Deinem ersten Lebenstag in Dir.

Denk nur, was Du bisher in Deinem Leben schon alles gemeistert hast?

Ohne die Fähigkeit, Deine physische und psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten bzw. zurückzugewinnen, wärst Du heute nicht mehr am Leben.

Manchmal gehen aber Herausforderungen und Belastungen des Lebens über die derzeitigen Fähigkeiten hinaus. Dieses Erlebnis des „Nichtschaffens“ ist dann der Nährboden für Zweifel, die durch weitere negative Erlebnisse so richtig aufblühen wie Unkraut, das manchmal eben auch die schönen Pflanzen verdrängt, die Du in Deinem inneren Garten hast.

Treffen auf solch eine innere Situation Krisen oder Belastungen aus dem Umfeld, können Körper und Geist mit ihren Ausgleichs- und Kompensationsmechanismen schon mal an ihre Grenzen kommen. Dann reichen Deine aktuellen Kräfte und Möglichkeiten nicht mehr aus und Du hast womöglich den Eindruck, „es nicht mehr zu schaffen“.

An diesem Punkt hilft Dir dieser Resilienzpfad, wieder an Deine Fähigkeiten und Ressourcen anzuknüpfen und sie weiter auszubauen.

An welchem Punkt setzt Resilienz an?

Es gibt viele Methoden,

• das eigene Stressmanagement zu verbessern,

• Erfolgsbremsen zu lösen und

• seine Freude am Gelingen wiederzufinden.

Eine Variante ist es, sich mit dem „Warum?“ zu beschäftigen, also analysierende Fragen zu stellen, warum Du an diesem Punkt in Deinem Leben stehst, welche Faktoren in Deiner Umwelt und vor allem in Dir dazu geführt haben usw.

Auf die Frage nach dem „Warum?“ bekommst Du hauptsächlich Antworten und Begründungen aus Deiner Vergangenheit, d. h. mit „Warum?“ zapfst Du Deinen Erfahrungsschatz an. Das ist wichtig und gut, denn auf diese Weise lernst Du bis heute aus dem, was Du erlebt hast.

Integrale Resilienz beschäftigt sich überwiegend mit zwei anderen Fragen, nämlich „Wozu?“ und „Wie?“.

Mit diesen Fragen, die lösungsorientiert in die Zukunft schauen, lernst Du Deine Motive kennen, Deine Stärken, Du beschäftigst Dich mit Deinen Zielen, mit dem, was Du erreichen willst und damit auch mit dem Weg, wie Du es erreichen kannst. So erweckst Du mehr und mehr die Kräfte für Deinen Weg, anstatt sie zur Abwehr nach außen vergeuden zu müssen.

Aus welchen Persönlichkeitskompetenzen besteht Resilienz?

Damit es leichter und überschaubarer ist, an der eigenen Resilienz zu arbeiten, ist das Thema in sieben Persönlichkeitskompetenzen aufgeteilt, die zusammen einerseits eine resiliente Haltung und andererseits resilientes Verhalten im Leben ausmachen, also Dir helfen, zu wachsen und zu gedeihen an den Themen, die Dir das Leben stellt:

• Anliegen – Ein Ziel haben und es mit Leidenschaft verfolgen

• Akzeptanz – Annehmen statt gut finden

• Realistischer Optimismus – Das Gute im Realen sehen

• Lösungsorientierung – Die Energie für die Lösung investieren statt ins Problem

• Selbstwirksamkeit – Selbst-verständlich am Lenkrad des Lebens Platz nehmen

• Impulssteuerung – Dir selbst das geben, was Du brauchst

• Verbindungstalent – In spürbarem Kontakt zu anderen sein

Durch die Struktur dieser sieben Kompetenzen wird die komplexe Welt an Erfahrungen geordnet und damit für Dich greifbarer und handlicher.

Du erlebst Dich entlang des Trainingspfades...