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Aurachirurgie - Wie sich der Körper über sein Energiefeld heilen lässt - Das Standardwerk - überarbeitete Neuausgabe

Aurachirurgie - Wie sich der Körper über sein Energiefeld heilen lässt - Das Standardwerk - überarbeitete Neuausgabe

Gerhard Klügl, Tom Fritze

 

Verlag Goldmann, 2022

ISBN 9783641261436 , 288 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

8,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Aurachirurgie - Wie sich der Körper über sein Energiefeld heilen lässt - Das Standardwerk - überarbeitete Neuausgabe


 

»Er war meine letzte Hoffnung und bewirkte gleich ein doppeltes Wunder«


Die unerklärliche Heilung der Josefine Steininger


Josefine Steininger sah sich um, und ihr Blick glitt hinüber auf den Tisch, wo sorgsam nebeneinander aufgereiht die verschiedenen chirurgischen Instrumente lagen. Sie erschauerte und musste unwillkürlich an ihre Operation zurückdenken, bei der ihr zwei Jahre zuvor der linke Eierstock entfernt worden war.

Was war bloß los? Wieso ließ sie das Schicksal in letzter Zeit nicht mehr zur Ruhe kommen? Erst diese Sache mit dem Eierstock, dann der Unfall mit dem Lkw, der ihr über den Fuß gefahren war, und jetzt auch noch das: Diabetes Typ 2! Dabei hätte sie es noch gar nicht mal selbst gemerkt, wenn nicht … wenn eben der Lastwagen nicht gewesen wäre und man in der Notaufnahme ihr Blut nicht untersucht hätte. Tja, und nun nahm sie schon seit Monaten Medikamente, und es reichte immer noch nicht – ihre Blutzuckerwerte stiegen und stiegen: 247, 304, 323, 407.

Am Montag sollte sich nun entscheiden, ob sie künftig Insulin würde spritzen müssen. Aber das können die vergessen! Nie und nimmer würde sie das tun, nicht ohne dass sie vorher alles unternommen hätte, einen anderen Weg zu finden. Na ja, wenigstens diesen einen anderen Weg, auf dem sie sich gerade befand … Was für ein Glück, dass Gerhard Klügl sie heute noch »reinschieben« konnte – obwohl Wochenende ist. Nein, nein, die Unglücksserie musste endlich ein Ende haben. Und wann, wenn nicht heute?

Josefine Steininger rutschte nervös auf ihrem Stuhl, den Gerhard Klügl in die Mitte des Raumes gestellt hatte. Sie befand sich im Behandlungszimmer einer Allgemeinärztin, die mit dem Aurachirurgen regelmäßig zusammenarbeitete. Gerhard Klügl stand, ihr den Rücken zugewandt, an einem Körpermodell aus Plastik, bei dem der Bauch offen war und man die Organe herausnehmen konnte, und er richtete ein paar Innereien wieder zurück an Ort und Stelle.

»Und Sie sind direkt aus dem Krankenhaus hergekommen?«, fragte Gerhard Klügl und drehte sich mit einem freundlichen Lächeln zu ihr um.

»Direkt«, bestätigte sie; eigens für diesen Termin habe sie um Ausgang gebeten und müsse auch gleich nach der Behandlung wieder zurück.

»Na, dann sollte es sich ja wenigstens gelohnt haben – bei dem Schneetreiben heute«, entgegnete er schmunzelnd und bat sie, sich hinzustellen, um ihre Aura abzutasten.

Das tat sie, und Gerhard Klügl erhob seine Hände über ihren Kopf. Dann schloss er die Augen, konzentrierte sich und ließ die Hände in einer ruhigen, sanften Bewegung an ihr hinabgleiten. Auf der Höhe ihres Halses hielt er inne. Ob sie häufig Probleme mit dem Hals habe, Heiserkeit, Verspannung oder Ähnliches? Sie bejahte. Gerhard Klügl nickte und machte eine Handbewegung unmittelbar vor ihrem Kehlkopf, als würde er ihr gegen die Gurgel drücken, hin und zurück, hin und wieder zurück. Ob sie dabei einen Druck verspüre? – »Ja.« – Klügl nickte wieder und griff ihr hinter den Kopf, umschloss irgendetwas nicht Sichtbares, ein »virtuelles Seil« oder etwas in der Art, und zog es nach oben.

»Und jetzt – spüren Sie etwas?«

»Ja, ich bekomme keine Luft.«

Der Aurachirurg schmunzelte. Dann ging er zu seinem Tisch mit den Instrumenten und holte eine Schere. Er ergriff wieder den imaginären Strick und schnitt ihn unterhalb seiner Hand ab.

»Besser?«

Josefine Steininger konnte es kaum glauben: Ja – es war besser, viel besser sogar! Wie konnte das denn gehen? Wie hatte er das gemacht?

»Sie wurden wahrscheinlich in einem früheren Leben erhängt«, erklärte Klügl, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. »Bitte jetzt den Kopf mal nach links und nach rechts drehen.«

Josefine Steininger wandte den Kopf nach beiden Seiten. Na ja, hier nach links, lachte sie, könne sie nicht so weit, aber das habe sie schon lange, da könne man halt nichts machen.

Klügl verkniff das Gesicht, denn er war ganz und gar nicht derselben Meinung. Er ging wieder hinüber zu seinem Tisch. Nach kurzer Überlegung kam er mit einem flachen Spatel zurück. »Sooo«, sie solle sich jetzt bitte umdrehen, er werde ihre Halswirbel anheben und wieder in die richtige Position bringen! Josefine Steininger zögerte, denn sie wollte sehen, welches Instrument der Aurachirurg diesmal ausgewählt hatte, aber es gelang ihr nicht. Er drehte sie behutsam mit dem Gesicht zur Wand und begann, mit dem Spatel knapp oberhalb ihres Rückens zu hantieren.

Gut, dachte sie, vielleicht ist es auch besser, wenn ich gar nicht mitbekomme, was vor sich geht, und sie konzentrierte sich auf die weiße Wand – so würde sie wenigstens nicht beeinflusst werden.

»Sooo«, wandte sich Gerhard Klügl nach einer Weile wieder an sie, nachdem er in der Luft an mehreren Stellen angehoben, leicht gedrückt und reguliert hatte. »Bitte den Kopf noch mal nach links drehen!«

Etwas enttäuscht, dass sie überhaupt nichts gespürt hatte, drehte Josefine Steininger ihren Kopf … langsam, immer weiter, noch ein Stück, dann doch vorsichtiger, weil sie auf den Stich wartete, der ab einem gewissen Winkel immer kam … weiter, noch kein Schmerz, ein kleines Stückchen, noch immer kein Schmerz! Unglaublich – sie konnte den Kopf wieder frei nach links drehen! Sie strahlte.

Klügl zog kritisch die Stirn in Falten. »Aha, gut, der Strick ist weg und die Erinnerung auch«, sagte er, hob erneut die Hände und schloss die Augen, um ihre Aura nachzutasten.

Diesmal blieb er auf der Höhe ihres Beckens hängen. Ob sie nachts häufig auf die Toilette müsse. – »Hm, eigentlich nicht«, sie habe einen guten Schlaf, wenn sie allerdings am Abend zuvor recht viel getrunken habe, dann vielleicht …

Und wie es mit dem Blinddarm stünde, noch drin? – »Ja, noch drin.« – Und andere Organe? – »Alles drin.« – Nun, das sei aber komisch, weil es sich so anfühlte, als seien Löcher im Bauch.

Josefine Steininger stutzte. Unmöglich, dachte sie, sollte er etwa … »Der Eierstock, ja, die linke Seite fehlt«, gestand sie, »und ich habe manchmal auch noch ein leichtes Ziehen.«

Klügl sah sie eindringlich mit sehr konzentriertem Gesichtsausdruck an. Er überlegte, doch schien er irgendwo anders zu sein, ganz weit weg, wohin man ihm nicht folgen konnte. Ohne ein Wort zu sagen ging er dann wieder zum Instrumententisch und kam mit einer Pinzette und einer chirurgischen Nadel zurück.

»Ich werde jetzt die Löcher energetisch schließen«, kündigte er an und begann, Josefine Steiningers Unterleib symbolisch mit Pinzette und Nadel zuzunähen. Dabei hielt er mit der Pinzette andeutungsweise etwas zusammen und machte Stiche, ein paar hier, ein paar dort … »Fertig, Frau Steininger, jetzt müsste es wieder gut sein!«

Josefine Steininger war ein bisschen enttäuscht. Nach dem ersten Erfolgserlebnis mit ihrem Hals, als sie die Verbesserung gleich hatte spüren können, war das mit dem »Löcherzunähen« für ihr Empfinden einfach zu spurlos an ihr vorübergegangen. Eilig kam sie daher gleich zur Sache, zu dem, warum sie überhaupt hier war. Sie schilderte kurz ihre Krankheitsgeschichte, den Unfall mit dem Lkw, den Befund in der Notaufnahme, Zuckerwerte, deren stete Verschlechterung, Langzeitzucker, ihren sechswöchigen Aufenthalt im Krankenhaus und die »Galgenfrist« bis Montag.

Klügl hörte aufmerksam zu. Schließlich tastete er vorsichtig unmittelbar vor ihrem Bauch, ohne ihn zu berühren. Ob sie hier etwas spüre? – »Nein.« – »Und hier?« – »Nein.« Er wanderte hinüber zum Solarplexus. »Und hier?« – »Ja, hier tut’s leicht weh.« – »Und wie ist es hier?« – »O ja, hier tut’s noch mehr weh!« – »Aha. Dann … weiß ich vielleicht, was es ist«, sagte er, mehr zu sich selbst, stand auf und verließ das Zimmer.

Gerhard Klügl kam mit einer netten Dame zurück, die sich als Fußreflexzonentherapeutin vorstellte. Sie holte sich sogleich einen Stuhl heran und bat um Josefine Stei­ningers Fuß.

»Ich habe einen Verdacht und möchte ihn überprüfen«, erklärte der Geistheiler und gab der freundlichen Therapeutin noch einen Hinweis: »Bitte nur an dem Organ, das ich Ihnen genannt habe.«

Die Therapeutin nickte und suchte nach der entsprechenden Stelle am Fuß. »Ja, das hier müsste sie sein, so – tut Ihnen das hier weh?«, fragte sie.

»Au! – O ja!«, antwortete Josefine Steininger und zog den Fuß weg.

»Ha!« So habe er sich das gedacht, freute sich Klügl. Er ging wieder zu seinen Instrumenten und kam mit einer Injektionsspritze zurück. Er packte sie aus und steckte die Nadel auf. »Keine Angst, das ist nur symbolisch«, beruhigte er Josefine Steininger, aber dort, wo die Bauchspeicheldrüse und die Gallenblase zusammengehen und in den Dünndarm führen, da fühlte es sich an, als ob der Zufluss blockiert sei. »Irgendwie kommt da kein Insulin mehr in den Darm.«

»Ach, blockiert?«, staunte sie. »Könnte es vielleicht sein, weil ich vor zwei Jahren so viel Eiter im Bauch hatte, dass …?«

Ob das vom Eiter komme, wisse er nicht, meinte Klügl, aber in jedem Fall müsse der Zufluss wieder frei gemacht werden. Er konzentrierte sich, hielt die Spritze vor sein Stirnchakra und schloss die Augen. Behutsam zog er den Kolben auf. Eine schweigende Weile verging, Josefine Steininger saß da und sah ihm zu. Dann setzte er die Spritze bis kurz vor die betreffende Stelle und führte die Kanüle – sehr...