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Karriere machen - Beruflich vorankommen mit dem 5-Punkte-Plan

Karriere machen - Beruflich vorankommen mit dem 5-Punkte-Plan

Harald Wolfram Klein, Carolina Butto Zarzar

 

Verlag Haufe Verlag, 2020

ISBN 9783648136652 , 256 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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10,99 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

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Mehr zum Inhalt

Karriere machen - Beruflich vorankommen mit dem 5-Punkte-Plan


 

Fokussieren Sie Ihre Ziele


Wer das Ziel nicht kennt, weiß nicht, welchen Weg er gehen muss. Das gilt nicht nur beim Wandern, sondern auch bei der Karriereplanung. Je präziser Sie Ihre Ziele ausformuliert und anvisiert haben, desto besser können Sie darauf zusteuern.

In diesem Kapitel zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Ziele fokussieren mit

  • einem persönlichen Entwicklungsplan,
  • einem Qualifizierungsplan,
  • dem sogenannten Gesetz der Resonanz.

Der Zeigefinger


Der Zeigefinger fokussiert die Ziele

Der Zeigefinger trägt seinen Namen, weil er bevorzugt dafür benutzt wird, um in eine bestimmte Richtung oder auf ein bestimmtes Objekt zu zeigen. In unserem Modell steht er für die Fokussierung Ihrer Ziele.

Der Weg ist das Ziel


Über Zielsetzung und Zielerreichung wird viel geredet und geschrieben. In der Tat würden wir ohne Ziele orientierungslos durch das Leben gehen. Allerdings muss das Ziel, wollen wir es erreichen, auch zu uns passen. Wenn Ihre Ziele nichts mit Ihnen zu tun haben, werden Sie sie auch nicht erreichen. Verfolgen wir jedoch genau unser Ziel, dann sieht es anders aus: Unser Geist und unser Körper können unglaubliche Leistungen vollbringen, wenn wir konzentriert, mit Selbstvertrauen, positiver Haltung und dem richtigen Willen an die Dinge herangehen und an uns selbst glauben.

Ziele werden oft verglichen mit einem Hafen, den es zu erreichen gilt. Dieses Bild verleitet dazu, sich zu sehr auf das Ziel zu konzentrieren, wenn man keine Alternativen zum Hafen sieht. Das suggeriert uns, der Weg zum Ziel sei eine Durststrecke durch einen Ozean der Entbehrungen. Halten Sie es lieber mit dem chinesischen Philosophen Konfuzius, der einst konstatierte: »Der Weg ist das Ziel«. Es geht nicht darum, ein Karriereziel nach dem anderen abhaken zu können. Es geht vielmehr darum, das große Ganze zu erfassen und den Weg zum Ziel mit Achtsamkeit und Dankbarkeit für die Erlebnisse zu gehen.

BEISPIEL: KATHLEEN UND DER LANGE RUHIGE FLUSS
Bei einer Podiumsdiskussion mit Nachwuchsführungskräften hatten wir die Leiterin des IT-Bereichs eines großen Unternehmens zu Gast. Auf die Frage nach dem Geheimnis ihrer Karriere antwortete Kathleen: »Für mich ist das Leben ein langer, ruhiger Fluss. Ich habe den Fluss stets beobachtet und wenn ein Schiff kam, habe ich mich immer gefragt, ob das Schiff, die Menschen darauf und der Zweck, den es verfolgt, zu mir passen. Wenn das der Fall war, habe ich gefragt, ob ich an Bord kommen darf. Nach dem Zielhafen des Schiffes habe ich nie gefragt. Sonst wäre es ja nicht mehr spannend gewesen. Mit dieser Einstellung und einer gesunden Portion Selbstvertrauen bin ich zu der geworden, die ich heute bin.«

Um ein Ziel zu erreichen, sind Kontinuität, Geduld und Gelassenheit notwendig. Ganz wichtig ist es, mehr den Weg zum Ziel zu würdigen und zu genießen als den Moment der Zielerreichung.

Das »Warum« und die Vision leiten uns auf dem Weg zum Ziel.

Es kommt darauf an, Schritt für Schritt voranzugehen, ohne dabei die Orientierung zu verlieren, flexibel zu bleiben, Dinge neugierig zu beobachten und auszuprobieren, immer wieder die eigene Komfortzone zu verlassen und darauf zu vertrauen, dass sich jeden Tag Chancen bieten.

BEISPIEL: NIKLAS UND DIE SÄGESPÄNE
Wenn Niklas über Ziele nachdenkt, fällt ihm immer wieder eine Geschichte aus seiner Kindheit ein, die ihn für sein Leben geprägt hat. Eines Tages hatte er sich das Ziel gesetzt, einen dicken Baumstamm mit einer Handsäge zu durchtrennen. Da er sich ausschließlich auf dieses Ziel konzentrierte, agierte er hektisch, ihm rutschte die Säge ab, der Schnitt wurde schief, die Säge verkantete und nach kurzer Zeit schmerzte ihm der Arm so sehr, dass er vor Erschöpfung aufgab. Als sein Vater das sah, sagte er: »Schau mal, Niklas, wenn du dich darauf konzentrierst, dass du die Säge mit geringem Kraftaufwand kontinuierlich hin- und herbewegst, wenn du ruhig bleibst und bei jedem Zug beobachtest, wie hinten und vorne ein paar kleine Späne herausfallen und sich Zug für Zug kleine Häufchen bilden, die wachsen und wachsen, dann wirst du dein Ziel erreichen, ohne dass du irgendeinen Schmerz empfindest. Du wirst denken, eigentlich schade, dass es schon vorbei ist, und den nächsten Stamm angehen wollen«.

Selbstverantwortung


Viele Beschäftigte glauben, die Vorgesetzten oder das Unternehmen müssten etwas für ihr Fortkommen tun, ohne dass sie selbst die Verantwortung übernehmen. Viele klagen darüber, dass sie von den Führungskräften ausgebremst werden oder die Aufstiegschancen im Unternehmen schlecht sind. Sie erkennen nicht, dass sie selbst den Schlüssel zum Glück in der Hand halten.

Und so machen sie andere für verpasste Chancen verantwortlich: die Chefin, die von Personalentwicklung nichts hält und einem keine Fortbildungsseminare gönnt, den Lebenspartner, der einen davon abgehalten hat, die Stelle im Ausland anzutreten, den Kollegen, der durch Beziehungen die Stelle bekommen hat, für die man selbst viel besser geeignet gewesen wäre usw.

Doch Schuldzuweisungen sind weder für Sie noch für andere von Nutzen. Im Gegenteil, Sie schaden Ihrer Karriere. Wenn Sie nicht nur still, sondern für andere wahrnehmbar klagen und nichts tun, um etwas daran zu ändern, begeben Sie sich ins Lager der Ohnmächtigen.

Wer möchte schon jemandem Verantwortung übertragen, der nicht einmal Verantwortung für sich selbst übernehmen kann?

Organisiertes Talentmanagement, systematische Personal- und Organisationsentwicklung, Zielvereinbarungen mit Leistungs- und Potenzialbeurteilung und einer entsprechenden Entgeltfindung sind sicherlich förderliche Personalentwicklungsinstrumente. Wenn diese Instrumente seitens der Unternehmensleitung vorgegeben sind, heißt das noch nicht, dass sie von allen Führungskräften vorbildlich gelebt und umgesetzt werden. Bedenken Sie, dass Ihre individuellen Karrierepläne und die Interessen Ihrer Vorgesetzten im Grundsatz nicht unbedingt zusammenpassen müssen – insbesondere, wenn die Vorgesetzten sich in einer Lebensphase befinden, in der sie selbst hohe Karriereambitionen haben. Für viele Manager ist es sehr wichtig, Mitarbeiter zu haben, an die sie delegieren und auf die sie sich verlassen können. Warum sollte man jemandem zur Weiterentwicklung in eine neue Position verhelfen, der gute Arbeit leistet? Im schlimmsten Fall schafft man sich dann doch nur einen Konkurrenten ... Auch aus diesem Grund bleibt Ihnen nur das eine: nämlich für Ihre Entwicklung selbst die Verantwortung zu übernehmen. Machen Sie sich also folgenden Satz zum Motto: Für Ihre Karriere sind nur Sie selbst verantwortlich, niemand anderes!

Übernehmen Sie für das eigene Handeln und Unterlassen die Verantwortung. Tragen Sie die Konsequenzen aus Ihrem Tun und Unterlassen und stehen Sie dafür ein.

Persönlicher Entwicklungsplan


In vielen Unternehmen kommt das Instrument der Zielvereinbarung zum Einsatz. Dabei formulieren Vorgesetzte und Mitarbeiter bestimmte Aufgaben und umzusetzende Projekte, die dann schriftlich fixiert werden. Bisweilen werden auch Messgrößen festgehalten, um später einen Zielerreichungsgrad, eine Leistungsbeurteilung und letztlich eine leistungsabhängige Vergütung zu ermitteln.

Werden außer den Leistungszielen auch Ziele zur Persönlichkeitsentwicklung vereinbart, spricht man von einem persönlichen Entwicklungsplan. Dieser beinhaltet dann außer den Linienaufgaben und Projekten auch bedarfsgerechte Qualifizierungs- und Lerninhalte.

Zielvereinbarung und Entwicklungsplan werden in den Unternehmen vor allem zu folgenden Zwecken eingesetzt:

  • Personalentwicklung
  • Motivation
  • Freisetzung kreativer Kräfte
  • Konzentration auf das Wesentliche

Dass diese beiden Instrumente mittlerweile so weit verbreitet sind, hat Gründe: Sie steigern die Chance, Ihre Ziele zu erreichen, wenn Sie diese aufschreiben oder in irgendeiner Weise visualisieren. Sie steigern die Chance nochmals, wenn Sie den Stand der Zielerreichung regelmäßig überprüfen und bei Bedarf Korrekturmaßnahmen treffen. Eine nochmalige Verbesserung erreichen Sie, wenn Sie die Ziele mindestens einer anderen Person, z. B. einem Mentor, mitteilen und ihr regelmäßig über den Stand der Dinge berichten. Nach einer legendären Harvard-Studie zum Thema Zielerreichung haben Menschen, die ihre Ziele formulieren und diese schriftlich fixieren, zehn Mal mehr Erfolg in ihrem Leben als jene, die dies nicht tun. Auch wenn diese Studie umstritten ist und möglicherweise nie durchgeführt wurde, so scheint die Tendenz...