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Versink in mir - Prickelnde BDSM-Erlebnisse für die Fantasien, die wir uns verbieten

Versink in mir - Prickelnde BDSM-Erlebnisse für die Fantasien, die wir uns verbieten

Alexa Moore

 

Verlag edition4you, 2020

ISBN 9783947183364 , 100 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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3,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Versink in mir - Prickelnde BDSM-Erlebnisse für die Fantasien, die wir uns verbieten


 

Bondage – Ein fesselndes erstes Date


Der schwere Duft im Inneren des Raums haftete allem an und nahm jeden Zentimeter ein.

Sie tat einen tiefen Atemzug und inhalierte das vollmundige und anregende Aroma, das in ihr eine Vorfreude weckte, während sie einen Schritt nach vorn trat. Der leichte Bass der Musik hallte in ihren Ohren und eine wohlige Wärme ergriff ihre Hände.

„Nancy.“

Beim Klang ihres Namens hob sie den Kopf an und sah zu dem Tresen aus poliertem Holz hinüber, auf den ein weißer Pappbecher mit verschnörkeltem Emblem drauf abgestellt wurde. Als sie näherkam konnte sie sehen, dass man in gewohnter Weise ihren Namen mit schwarzem Filzstift quer über das Etikett des Bechers geschrieben hatte. Nancy warf dem Barista ein kurzes Lächeln zu, ehe sie sich auch schon umdrehte und mit ihrer Bestellung in der Hand zur Tür ging. Hinter sich konnte sie hören, wie bereits der nächste Name aufgerufen wurde. Ab und zu blieb sie stehen, um zu sehen wie die Person aussehen mochte, zu der der fremde Name gehörte. Aber heute lenkte sie das einsetzende Vibrieren ihres Handys ab und mit der freien Hand griff sie in die Tasche ihres grauen Wollmantels. Links oben auf dem Display erschien das kleine flammenartige Symbol und signalisierte ihr, dass sie eine neue Nachricht bekommen hatte. Nancy fühlte wie sich ein kleines Lächeln in ihren Mundwinkeln anbahnte und während sie mit der Schulter die Tür des Coffee Shops aufstieß, entsperrte sie mit geschickten Bewegungen ihres Daumens den Bildschirm.

Draußen schlug ihr der kalte Januarwind entgegen und zerrte an ihren zusammengebundenen Haaren. Sie hatte sie vorhin frisch gewaschen und die Spitzen waren noch ein wenig feucht. Aber sie war spät dran gewesen und hatte keine Zeit mehr für ausgiebiges Föhnen gehabt.

Ich freue mich dich gleich zu sehen – Marco

Es war wirklich nur eine kurze, kleine Nachricht.

Mit dem Daumen tippte Nancy auf das Bild links neben dem Chatverlauf und sofort öffnete sich das Profil des jungen Mannes. Zwei eisblaue Augen starrten sie vom Bildschirm aus an, währen das breite Grinsen darunter seinem Träger ein sympathisches und einladendes Aussehen gab. Es war ansteckend und so breitete sich das Lächeln auf Nancys Gesicht mehr und mehr aus, je länger sie es betrachtete. Sie hatte sich den Weg zu der Adresse wieder und wieder angeschaut, an der sie sich mit Marco treffen wollte und ihre Schritte trugen sie schnell durch die belebten Straßen der Stadt. Über sich konnte sie die Wolkenkratzer aufragen sehen, die ab und an von alten Bauwerken mit verschnörkelten Simsen unterbrochen wurden. Sie liebte diese Mischung aus Neu und Alt und auch wenn sie bereits seit drei Monaten hier wohnte, hatte sie sich noch immer nicht sattgesehen. Nur heute konnte sie der Anblick nicht auf die gleiche Art fesseln, wie sonst. Heute schlug ihr Herz für etwas Anderes und in erwartungsvoller Freude bog sie in die nächste Straße ein.

Das Wohnhaus bestand aus sieben Etagen und der Fahrstuhl hatte leise gesurrt, während er sie nach oben getragen hatte. Er war neu, die Knöpfe noch nicht abgenutzt von stetigem Gebrauch und ein wenig nervös begann sie mit der Spitze ihres Lederstiefels auf dem polierten Boden unter sich zu scharren. Marco hatte angegeben er sei Banker und in der Tat passte dieses Gebäude zu dem Bild, dass sie sich von ihm gemacht hatte. Es war neu, schneidig und modern. Geradlinig und elegant, mit einem Hauch Dekadenz. Ihre Mutter würde sagen, er sei ein guter Fang, aber gleichzeitig die Hände über dem Kopf zusammenschlagen wenn sie wüsste, dass ihre gerade siebenundzwanzig gewordene Tochter sich zum ersten Mal mit dem Fremden in dessen Wohnung traf – aber das hatte sie natürlich nicht erzählt.

Jetzt stand sie vor seiner Tür und plötzlich musste sie doch mit schlagendem Herzen innehalten.

Ihr Kaffeebecher war leer und für einen kurzen Moment umklammerten Nancys Finger fester die Manschette aus gewellter Pappe, die vor der Hitze des Getränks schützen sollte. Sollte sie das wirklich tun?

Beinahe, wie als würde sie eine leise Vorahnung ergreifen, war sie im Begriff wieder umzukehren und die paar Meter zum Fahrstuhl zurück zu gehen. Doch in dem Moment öffnete sich die Tür und zwei eisblaue Augen schauten sie überrascht an.

„Oh, da bist du ja. Ich wollte gerade runtergehen und gucken, ob du dich eventuell verlaufen hast.“

Blanke, weiße Zähne blitzten ihr lächelnd entgegen und Nancy sah, dass sich in Marcos Gesicht zwei kleine Grübchen abzeichneten. Das war auf seinen Fotos nicht zu sehen gewesen und sofort verschwanden ihre Sorgen.

„Nein, ich bin gerade angekommen.“

Was sollte sie sagen? Marco war so gutaussehend, dass ihr die Knie weich zu werden drohten und plötzlich kam sie sich ungeschickt und dumm vor. Unauffällig leckte sie sich über die Innenreihe ihrer Zähne – wieso hatte sie Kaffee getrunken? Was, wenn ihr Atem jetzt danach roch?

Marco trat einen Schritt zurück und mit einer lockeren Bewegung seiner Hand lud er sie ein, in das Innere der Wohnung zu treten.

Drinnen roch es gut und die Luft war angenehm warm temperiert. Marco nahm ihr den Mantel ab und hing ihn an einer Garderobe aus poliertem Chrom auf, ehe er ihr mit einer weiteren einladenden Bewegung seiner Hand bedeutete, den Flur entlang zu gehen. An dessen Ende stand eine einzelne Tür offen, während die anderen vier Zimmertüren, die von dem Flur abgingen, verschlossen waren. Sofort erstellt Nancy eine kleine Karte der Wohnung in ihrem Kopf. Drei Zimmer, Küche, Bad. Viel Platz für nur eine Person. Und während sie den Flur mit seinem polierten Steinfußboden entlang ging fragte sie sich, wie die verborgenen Zimmer wohl aussahen.

Das Wohnzimmer passe zu dem Bild von Marco, dass sich in Nancys Kopf immer mehr manifestierte. Die Wände waren hell gestrichen – nicht weiß, eher ein sehr blasses creme – und auf dem Fußboden aus dunklem Stein, der hin und wieder mit weißen Adern durchzogen war, lagen helle kreisrunde Teppiche. Sie wirkten wie kleine Inseln in einem dunklen Teich, auf denen man sich nach dem Baden sonnen konnte. Ein paar Pflanzen rundeten das Bild ab und Nancy ließ ihre Augen schweifen.

Als ihr Blick jedoch auf das Sofa fiel, stockte ihr der Atem und sie fühlte, wie eiskalte Panik plötzlich von ihr Besitz ergriff. Dort lag eine Frau, deren nackter Körper mit festen, roten Seilen gefesselt war. Ihre Augen bedeckt von einer schwarzen Binde und mit Tape verschlossene Lippen, lag sie reglos dar. Nancy tat einen Schritt rückwärts und in hastiger Angst wollte sie davonlaufen. Aber ein Widerstand in ihrem Rücken hielt sie davon ab, wie als wäre sie gegen einen Felsen gestoßen.

Und nur einen Moment später schlug ihr heiß Marcos Atem in den Nacken.

„Ganz ruhig. Das ist Katharina, meine SUB. Soll ich euch einander vorstellen?“

Nancy war noch immer wie erstarrt, während sie versuchte Marcos Worte gegen das rasende Chaos und warnende Dröhnen in ihrem Kopf anklingen zu lassen. Seine SUB? Vorstellen?

Sie warf Marco einen Blick über die Schulter zu und in ihren aufgerissenen Augen musste er all die Fragen und Ängste lesen können, die in diesem Moment Nancy vereinnahmt hatten. Der junge Mann aber lächelte nur weiter sein charmantes, einnehmendes Lächeln und trat jetzt einen Schritt zurück, um Nancy Platz zum Atmen zu geben. Sie war dankbar dafür, aber als mit einem Mal ein leises Seufzen vom Sofa erklang, schwang der Kopf mit dem aschblonden Pferdeschwanz sofort wieder herum. Augenblicklich haftete die Aufmerksamkeit der jungen Frau wieder an der anderen und ihr Blick glitt über den nackten, verschnürten Körper.

„Also. Soll ich euch jetzt einander vorstellen?“

Marco ging an Nancy vorbei und steuerte zielgerichtet auf das Sofa zu. Er schien nicht zu befürchten, dass Nancy doch auf dem Fuß kehrt machen und davonlaufen würde. Zumindest blockierte er nicht mehr den Rückweg über den Flur, sondern überließ sie sich selbst im Türrahmen stehend.

"Katharina und ich haben eine ganz besondere Beziehung zueinander. Ich bin ihr Dom und sie meine Sub. Das heißt, dass sie sich mir voll und ganz unterwirft und jeden meiner Befehle und Wünsche ausführen muss. Zumindest, wenn wir hier miteinander spielen."

Marcos rauchig samtene Stimme raunte das letzte Wort hervor und Nancy fühlte, wie die Intensität der Worte sie ergriffen.

"Im Gegenzug demütige und erniedrige ich sie auf eine ganz bestimmte Art und Weise. Ich füge ihr einen bittersüßen Schmerz in der Seele zu und bohre an Punkten, die tief in ihrem Inneren verankert sind. Ich zupfe an ihnen, zerre sie hervor und reiße sie ihr aus der bebenden Brust. Das ist eine Art Schmerz, der dir die Sinne vernebelt, wenn du ihn spürst."

Er ging vor dem Sofa in...