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BODO - Ich war der Messias

BODO - Ich war der Messias

Olaf Dietrich

 

Verlag Edition Gourmand, 2020

ISBN 9783969175910 , 610 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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16,99 EUR

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BODO - Ich war der Messias


 

Der Messias


 

 

 

Kamerafahrt durch eine Schwingtüre hinein in eine Disco.

Musik, (Love, Sex, Intellegence, Donna Summer)

klare Luft, obwohl Einige rauchen, dunkle Beleuchtung

Das Publikum ist chic aber nicht Snob, ab 30.

Schwenk einmal v. links durch den ganzen Laden, endend auf einem Mann, Ende 30, der gerade reingekommen ist, sich umsieht und sichtbar zwischen zwei Tresen entscheidet, um sich dann, wenn man reinkommt rechts, erst mal an den Tresen zu stellen.

Die Bardame ist jung und blond, bemerkt ihn und nickt ihn an.

Ohne Gesprächston wird eine Bestellung erledigt, Getränk kommt, der Mann nippt, stellt ab und checkt erneut den Raum.

Von der Tanzfläche löst sich eine junge Frau, Anfang

30, braunes, langes Haar, lange Beine, höllisch knappe

Jeans, Spaghettiträgertop schwarz, kein Schmuck ausser einem

breitem goldenen Armreif links, halbhohe Pumps und gesellt sich

zu einer Freundin am Tresen gegenüber.

Nippen, Zigarette, Witz über irgendeinen Tänzer, man hört das helle Lachen der Beiden.

Zurück auf den Mann:

Er, völlig durchschnittliche Erscheinung,

schwarze Buntfalte, weisses Hemd, keinen Schmuck.

Sein Gesicht wirkt auffallend wach, aber ganz entspannt, als er den Raum scannt.

Er reagiert auf das sichtbar helle Lachen der zwei

Freundinnen am Tresen gegenüber, beobachtet die beiden kurz aber intensiv.

 

Wir sehen in einem Umschnitt seine hellwachen Augen

in einer Totalen, wie sie sich nach gegenüber einloggen und fast

lächeln.

Die Musik wechselt.

Prince: "Kiss"

Aus leicht erhöhter Sicht erkennt man den Kerl, wie er sich vom

Tresen löst, auf die Tanzfläche geht und anfängt, äusserst sexy

und begabt zu tanzen.

 

 

Wir zoomen in Richtung der Bar wo u. a. die zwei Freundinnen

stehen und man erkennt so gerade, wie sie verstummen, beider Blick über die Tanzfläche schweift und dann stehenbleibt.

Wir gucken mit, es beginnt gerade ein neues Stück.

Genuwine: "The Pony".

Unser Tänzer legt noch einen drauf, es wirkt ganz leicht, wie er

tanzt, und nach zwei weiteren Nummern schlendert er zurück zu

seinem Glas.

Schnitt auf die Brünette: Augen

Schnitt auf ihn: Augen

Sie gucken sich an ohne es wirklich zu bemerken.

Es passiert, während beide noch fest in ihrer Welt verankert

scheinen.

Er in der Musik und sie bei den Worten der Freundin.

Wie ferngesteuert geht er einfach hin, stellt sich neben die

Freundin, guckt die Auserkorene einfach tief an und lächelt.

Sie kann den Blick nicht abwenden, ist verunsichert bis

hypnotisiert und achtet auch nicht mehr auf die Ansprachen ihrer Freundin.

Die es jetzt auch bemerkt.

Steht einer neben Ihr, und nichts ist wie es war.

Dann macht der Typ noch zwei Schritte an ihr vorbei

und beginnt, ohne ein Wort zu sprechen, an der Brünetten zu

schnüffeln, genauer gesagt, an ihrem Haaransatz.

Ein- , Zweimal schnuppern, dann Rückzug und gucken, dann wieder schnüffeln.

Und die Brünette wehrt sich nicht.

Im Gegenteil.

Die Freundin ist fassungslos, als die Beiden ein Spiel für Nasen,

Augen und dann irgendwann auch Hände beginnen.

 

Wie junge Hunde.

Und dann schiebt er ihr irgendwann den Finger in die

Achselhöhle, zieht ihn wieder raus und hält ihn sich lächelnd

unter die Nase.

Woraufhin sie, da sie etwas kleiner ist, gleich

mit der ganzen Nase in Richtung der Seinen steuert, nochmal

schüchtern zu ihm hochguckt, dann die Arme um ihn legt und ihr Gesicht unterhalb seiner Schultern eingräbt.

Die Freundin steht daneben wie ´ne Ampel und kurz vor einem

hysterischen Anfall dreht sie sich einfach um und geht.

 

 

 

Die zwei Frischverliebten haben immer noch kein Wort gewechselt.

Die Umarmungen werden nach und nach intensiver und die Pausen erotischer, weil sie sich eben einfach immer nur ansehen und lächeln.

Dann wechselt die Musik. "Hot in here".

Er greift ihre Hand und sie hoppelt hinter ihm her wie ´ne Zehnjährige, die laut "Au Ja!!! " ruft.

Jetzt treiben sie ihr Spiel auf der Tanzfläche.

Es sieht aus wie geübt.

Ein Reigen.

Ein Pas de Deux.

Und je länger das geht, um so mehr gleicht "Dirty Dancing" einem Krippenspiel.

Mittlerweile machen andere Tänzer Platz und einige

verlassen, völlig genervt, den Innenraum der Dische.

Am Ende des dritten Stückes ist sie an ihm hochgeklettert,

versucht scheinbar ihn mit ihrem Bauchnabel zu ersticken und

lässt sich dann, Zentimeter für Zentimeter, an ihm runterrutschen.

 

Kaum auf den Füssen küsst sie Ihn das erste Mal, nur kurz, mit

spitzem Mund, greift dann seine Hand und zerrt ihn zum Ausgang.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2

 

Gut drei Jahre davor:

 

Beim Italiener:

Wir reisen mit dem Auge durch´s Restaurant.

Arno, so heisst unser Held, sitzt mit Sabine zu Tisch.

Man bemerkt, dass der Dialog freundlich aber distanziert ist, er macht ein paar Gesten der Unterwürfigkeit.

Sie ist das, noch nicht pummelige, häusliche Modell, das sich spätestens nach der zweiten Schwangerschaft ein hübsches Doppelkinn wachsen lassen wird.

M&M- Täschchen und Accessoires unterstreichen den

Eindruck, dass Sie sich wahrscheinlich ständig wäscht und Nachts lauter schnarcht als er.

Auffallend ist, dass er einige Male zu einer bildhübschen Tante am Nachbartisch ´rüberschielt, immer, wenn er denkt, dass seine Sabine nicht guckt.

Dann verlassen die Beiden das Lokal und biegen nach links auf

den Bürgersteig ab.

Die Zwei laufen Richtung Auto, U- Bahn, was weiss ich. . . .

Er versucht charmant zu sein:

- Und, hab´ ich Dich satt bekommen?

- Jaaa.

- Und wie kann ich Sie jetzt noch verwöhnen,

meine Teuerste ??

- In dem du einmal aufhörst nach anderen

Frauen zu gaffen.

- Hab ich doch gar nicht!

Sie bleibt stehen

- Das gibt´s doch gar nicht!!!

Da erzählst Du mir den ganzen Abend belangloses Zeug,

schielst Dir die Augen aus dem Gesicht nach dieser Tussi da

hinten und und bist auch noch so dreist zu glauben, ich hätte

das nicht bemerkt.

- Ich hab´ ein, zwei mal. . .

 

Sie IST sauer.

 

 

- Ach halt doch das Maul! Wie lange sind wir

zusammen, Hä ?? ´Ne Woche ?? ? Glaubst du, ich

bemerke nicht, dass du ständig nach anderen Weibern guckst ? Ich bin´s leid.

Glaubst du, mir tut das nicht weh ??

- Aber Schatz. . .

Eigentlich will er sich versöhnen, aber ihm fehlt die Kraft, oder

die Einsicht, oder der Wille. . . .

- Du willst mich gar nicht.

 

Sie wird langsam hysterisch, beginnt dafür wieder langsam

loszulaufen. . .

ER leicht genervt hinterher.

- Sabine, das ist doch nicht wahr. Mann, ey, ich

schwör´ Dir, das ist mir gar nicht bewusst. Ein Reflex halt, aber das hat doch mit Dir. . . .

- Ein Reflex!!! Du bist doch. . . . . .

Jetzt rastet sie ganz aus.

- Ich werd´ Dir zeigen was ein Reflex ist!

Sie schlägt mit der Handtasche nach ihm, trifft seine Schulter.

- Das ist so gemein, zu Hause hängst du nur

vor der Glotze und wenn wir ausgehen gaffst du jedem Arsch hinterher!

Er täuscht endlich Reue vor.

- Aber Mausbärchen. . . .

Sie rastet endgültig aus. . . . .

- Scheisse, Mausbärchen, Du bist so ein ...