Suchen und Finden

Titel

Autor

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Star Wars. Young Jedi Knights 6. Angriff auf Yavin 4

Star Wars. Young Jedi Knights 6. Angriff auf Yavin 4

Kevin J. Anderson, Rebecca Moesta

 

Verlag Blanvalet, 2012

ISBN 9783641077785 , 160 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

7,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Star Wars. Young Jedi Knights 6. Angriff auf Yavin 4


 

1


Im ungewissen Licht der heraufziehenden Dämmerung sah Jaina zu, wie ihr Onkel Luke Skywalker die Shadow Chaser in den unterhalb des Großen Tempels gelegenen Hangar der Jedi-Akademie manövrierte. Ihr Vater Han Solo und Chewbacca waren nicht einmal lang genug geblieben, um es selbst zu erledigen, nachdem die jungen Jedi-Ritter von der Wookiee-Heimatwelt Kashyyyk zurückgekehrt waren.

Angesichts der Bedrohung durch die Schatten-Akademie hatten sie keine Zeit zu verlieren.

Jaina fand es schwer zu glauben, daß Kashyyyk noch vor zwei Tagen von imperialen Truppen angegriffen worden war, die niemand anderer als ihr einstiger Freund Zekk angeführt hatte, heute ein Dunkler Jedi in Diensten des Zweiten Imperiums. Als sie dem dunkelhaarigen jungen Mann im Unterholz des Waldes gegenübergestanden hatte, hatte er ihr davon abgeraten, nach Yavin 4 zurückzukehren, da die Schatten-Akademie den Dschungelmond bald angreifen werde.

Jaina hatte die Warnung als einen Hinweis darauf verstanden, daß Zekk immer noch etwas für sie und ihren Zwillingsbruder Jacen empfand.

Sie und ihre Freunde befanden sich erst seit wenigen Minuten wieder auf Yavin 4. Keiner von ihnen hatte während des zügigen Hyperraum-Rückflugs viel geschlafen, doch sie standen alle unter Adrenalin. Jaina hatte das Gefühl, sie würde explodieren, wenn sie nicht sofort irgend etwas tun konnte. So viele Vorbereitungen waren zu treffen, so viel zu planen.

Jacen, der neben ihr im Eingang zur Hangarbucht stand, gab ihr einen Stups. Als sie ihn von der Seite ansah, waren seine cognacfarbenen Augen auf sie gerichtet. »He, nun mach dir mal keine Sorgen«, sagte er. »Onkel Luke weiß schon, was zu tun ist. Er hat schon viele Angriffe des Imperiums miterlebt.«

»Toll, ich fühl mich jetzt schon viel besser«, sagte sie, doch ihr Tonfall bezeugte das Gegenteil.

Wie üblich griff Jacen zu einer bewährten Methode, um ihre Gedanken von der bevorstehenden Schlacht abzulenken. »He, soll ich dir einen Witz erzählen?«

»Ja, Jacen«, sagte Tenel Ka und gesellte sich zu ihnen. »Ich glaube, etwas Humor könnte jetzt nicht schaden.« Das Kriegermädchen von Dathomir glänzte vor Schweiß nach einem zehnminütigen Dauerlauf, den sie unternommen hatte, um »ihre Muskeln etwas zu lockern« — für Tenel Ka immer noch die effektivste Art, innere Anspannungen abzubauen.

»Na gut, Jacen. Schieß los«, sagte Jaina und machte sich auf das Schlimmste gefaßt.

Tenel Ka wischte sich mit ihrem einen Arm die langen, rotgoldenen Haarflechten aus dem Gesicht. Ihr linker war bei einem schrecklichen Unfall beim Lichtschwerttraining abgetrennt worden, und einen synthetischen Ersatz lehnte sie entschieden ab. »Du kannst jetzt deinen Witz erzählen.«

»Gut, wie spät ist es, wenn ein imperialer Läufer auf dein Armband-Chronometer trampelt?« Jacen hob die Augenbrauen und wartete auf eine Antwort. »Zeit, sich ein neues Chronometer zu kaufen.«

Nach einem Herzschlag tödlicher Stille nickte Tenel Ka und sagte mit ernster Stimme: »Danke, Jacen. Dein Witz war ... wirklich sehr passend.«

Das Kriegermädchen zeigte nie ein Lächeln, aber Jaina glaubte, ein Blinzeln in den kühlen grauen Augen ihrer Freundin bemerkt zu haben. Jaina stöhnte immer noch vor gespielter Qual, als Luke und der junge Wookiee Lowbacca aus der Shadow Chaser stiegen.

Jaina lief ihnen entgegen, da sie der Ansicht war, daß sie keine Sekunde zu verlieren hatten. Onkel Luke war offensichtlich derselben Meinung — kaum waren Jacen und Tenel Ka ebenfalls herangetrabt, begann der Jedi-Meister ohne Einleitung zu sprechen.

»Es wird das Zweite Imperium einige Zeit kosten, die neuen Computerbauteile zu installieren, die sie für ihre Flotte gestohlen haben«, sagte Luke. »Wir haben vielleicht noch ein paar Tage Zeit, aber darauf will ich’s lieber nicht ankommen lassen. Lowie — Tionne und Raynar sind zum Tempel auf dem See aufgebrochen, um dort gemeinsam zu trainieren. Ich möchte, daß du sie mit deinem T-23 zurückholst. Wir müssen jetzt alle zusammenarbeiten.«

Lowie grunzte, zum Zeichen, daß er verstanden hatte, und lief zu dem kleinen Skyhopper, den sein Onkel Chewbacca ihm geschenkt hatte. Von der Schnalle an Lowies Hüfte ertönte die Stimme des miniaturisierten Übersetzerdroiden MTD: »Selbstverständlich, Sir. Es ist Master Lowbacca ein Vergnügen, Ihnen zu Diensten zu sein. Betrachten Sie die Angelegenheit als erledigt.« Indem er den kleinen Droiden mit einem beiläufigen Knurren für seine eigenwillige Übersetzung tadelte, stieg der junge Wookiee in den kleinen T-23 und schloß das Verdeck.

Luke wandte sich dem Kriegermädchen von Dathomir zu. »Tenel Ka, versammle so viele Studenten um dich, wie es geht, und gib ihnen einen Crashkurs im Bodenkampf gegen Terroreinheiten. Ich weiß zwar nicht, welche Strategie die Schatten-Akademie letztlich anwenden wird, aber ich könnte mir niemanden vorstellen, der besser geeignet wäre, ihnen etwas über Einsatztaktiken beizubringen.«

»Ja, sie war toll gegen diese Bartokk-Attentäter auf Hapes«, sagte Jacen.

Es überraschte Jaina, daß Tenel Ka errötete, bevor sie knapp nickte und sich eilig an die Arbeit machte. »Was ist mit Jacen und mir, Onkel Luke?« fragte Jaina und platzte fast von Ungeduld. »Was sollen wir tun? Wir wollen auch helfen.«

»Nun, nachdem der Millenium-Falke uns wieder verlassen hat, sollten wir schleunigst die neuen Schildgeneratoren einrichten und in Betrieb nehmen, um uns vor Luftangriffen zu schützen. Kommt mit.«

 

Der Großteil der Anlagen für den neuen Abwehrschildgenerator der Jedi-Akademie befand sich im Dschungel auf der anderen Seite des Flusses; gesteuert wurden die Schilde allerdings vom Komzentrum aus. Han Solo hatte die Bauteile kürzlich als Notbehelf auf Coruscant gekauft, während die Neue Republik sich darum bemühte, eine dauerhafte Abwehranlage gegen die drohenden Angriffe des Imperiums zu beschaffen.

»He, soll ich Mutter eine Nachricht schicken?« fragte Jacen und setzte sich auf eine der Konsolen.

»Nicht bevor wir mehr wissen«, erwiderte Luke. »Dein Vater und Chewie wollten mit ihr Kontakt aufnehmen und ihr alles erklären, sobald sie unterwegs sind. Leia hat alle Hände voll zu tun, um Truppen aufzustellen, die als dauerhafte Bewachung für die Jedi-Akademie hier stationiert werden sollen. Im Moment müssen wir selbst alles unternehmen, was in unserer Macht steht, um uns zu schützen.

In der Zwischenzeit überwachst du alle Kommunikationskanäle, Jacen. Schau mal, ob du irgendwelche Signale auffangen kannst, vor allem solche, die wie imperiale Codes aussehen. Jaina, wir zwei werden versuchen, diese Schildgeneratoren in Gang zu bringen.«

»Schon geschehen, Onkel Luke.« Jaina grinste ihn vom Steuerpult aus an. »Die Schilde sind aufgebaut und stehen unter voller Energie. Ich schätze, ich könnte noch einen gründlichen Bereitschaftstest durchführen, um sicherzugehen, daß es keine Lücken in unserer Verteidigung gibt.«

Jacen setzte einen Kopfhörer auf und begann die verschiedenen Komfrequenzen abzutasten. Er hatte kaum damit begonnen, als es in seinem Ohrhörer laut knackte und eine vertraute Stimme sich meldete.

»... bitte um Landeerlaubnis und den ganzen Kram. Lightning Rod Ende.«

»He, Moment!« rief Jacen, einer Panik nahe, ins Mikro. »Das geht nicht so einfach — ich meine, wir müssen erst unsere Schilde herunterfahren. Geben Sie mir eine Minute, Peckhum.«

»Schilde? Welche Schilde?« erwiderte die Stimme des alten Raumfahrers. »Ich und meine alte Lightning Rod liefern jetzt schon seit Jahren den Nachschub für Yavin 4. Wir mußten uns noch nie um Schilde Gedanken machen.«

»Wir treffen uns an der Landeplattform, dann erkläre ich Ihnen alles«, sagte Jacen. »Warten Sie noch einen Moment.«

»Brauche ich einen Code, um reinzukommen?« fragte Peckhum. »Niemand hat mir irgendwelche Codes genannt, bevor ich Coruscant verlassen habe. Niemand hat mir etwas von Schilden gesagt.«

Jacen blickte zu Luke auf. »Der alte Peckhum ist dran«, sagte er. »Braucht er einen Code, um reinzukommen?«

Luke schüttelte den Kopf und bedeutete Jaina, die Schilde herunterzufahren. Jaina beugte sich, die Unterlippe zwischen die Zähne geklemmt, über die Steuerkonsole. Nach einer Minute sagte sie: »So, das sollte gehen. Schilde sind wieder eingefahren.«

Aus irgendeinem Grund spürte Jacen, da die Schilde nun wieder deaktiviert waren, ein beunruhigendes kaltes Prickeln im Nacken. »In Ordnung, Peckhum«, sagte er. »Sie haben Landeerlaubnis. Aber beeilen Sie sich, damit wir schnell wieder hochfahren können.«

 

Als der alte Raumfahrer aus seinem heruntergekommenen Frachtschiff stieg, sah er noch genauso aus, wie Jacen ihn in Erinnerung hatte: blasse Haut, langes, dünnes Haar, eingefallene Wangen und ein zerknitterter Pilotenanzug.

»Kommen Sie, Peckhum«, sagte Jacen. »Ich helfe Ihnen die Lieferung auszuladen. Wir müssen uns beeilen, bevor die Imperialen hier sind.«

»Die Imperialen?« Der Raumfahrer kratzte sich am Kopf. »Habt ihr deshalb die Energieschilde eingeschaltet? Werden wir angegriffen?«

»Machen Sie sich keine Gedanken«, sagte Jacen, der es nicht abwarten konnte, die Lightning Rod zu entladen. »Die Schilde sind wieder aufgebaut. Man kann sie bloß nicht sehen.«

Der alte Raumfahrer verdrehte den Hals, um in den neblig weißen Himmel des Dschungelmondes emporzuschauen. »Und der Angriff?«

»Nun, wir haben ein Gerücht gehört — aus einer ziemlich verläßlichen Quelle.« Jacen zögerte. »Von Zekk. Er ist derjenige, der den Überfall auf...