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Reise Know-How CityTrip Lübeck mit Travemünde

Reise Know-How CityTrip Lübeck mit Travemünde

Hans-Jürgen Fründt

 

Verlag Reise Know-How Verlag Peter Rump, 2023

ISBN 9783831752096 , 144 Seiten

7. Auflage

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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11,99 EUR

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Reise Know-How CityTrip Lübeck mit Travemünde


 

Lübeck entdecken


Willkommen in Lübeck


Lübeck zu erkunden, macht Spaß! Spaß, weil die Altstadt überschaubar ist, weil man in Lübeck findet und gar nicht erst lange suchen muss. Denn es gibt buchstäblich an jeder Ecke etwas zu entdecken und damit sind nicht allein die klassischen Sehenswürdigkeiten gemeint. Man könnte auch verkürzt sagen, dass in Lübeck schon der Weg das Ziel ist.

Besucher spazieren durch enge Gassen, bestaunen ein historisches Haus neben dem nächsten, rätseln über deren Alter. Ist es 300 Jahre alt? 400 Jahre sogar? Oder noch mehr? Und aus all dieser städtebaulichen Pracht ragen die sieben Kirchtürme (–>) wie lokale Wegweiser heraus. Und dann entdecken Flaneure ebenso zufällig wie zwangsläufig einen der vielen malerischen Hinterhöfe oder schmalen Wohn-Gänge. So um die 80 bis 90 gibt es noch. Eintreten soll übrigens überall erlaubt sein, aber eine verschlossene Pforte sollte schon respektiert werden, denn die kleinen Häuser sind begehrte Immobilien und werden auch heute noch bewohnt.

Lübecks Altstadt ist eine Zone von überschaubarer Größe. Die Sehenswürdigkeiten liegen sehr dicht beieinander, die Entfernungen sind kurz. Eben noch hat man das Rathaus {4} bestaunt, nun schlendert man buchstäblich einmal um die Ecke und schon steht man vor der St. Marienkirche {6}, von der das Buddenbrookhaus {8} nur einen Steinwurf weit entfernt ist. Und so geht es munter weiter. Damit wird auch deutlich, dass Lübeck zu Fuß erkundet werden sollte, zumal in der Altstadt ohnehin kaum Parkmöglichkeiten für Besucher existieren. Speziell in den engen Straßen der Altstadt dürfen ausschließlich Anwohner parken. Außerdem kann nur der müßiggängerische Fußgänger all die baulichen Schönheiten entdecken und auf sich wirken lassen. Viele Hinterhöfe und extrem schmale Wohngänge kann man ohnehin nur zu Fuß betreten.

Die Altstadt lässt sich also am besten schlendernd entdecken, wobei sich der Besucher sicher zunächst auf den Hauptachsen bewegt, also zwischen Holstentor {2}, Breiter Straße [D4/5], Rathaus {4} und Buddenbrookhaus {8}. Dort wird man schon vieles entdecken, aber gerade in Lübeck lohnt es sich, ab und an die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Überall stehen historische Häuser, öffnet sich überraschend ein schmaler Wohngang oder lockt ein zauberhafter Winkel mit einem liebevoll dekorierten Geschäft. Gerade diese unbekannten Ecken mit viel Charme liegen eher in den Randgebieten der Altstadt, beispielsweise im sogenannten „Malerviertel“ An der Obertrave [C5/6] oder in den engen Gassen südlich der St. Petrikirche {23} bei der kurzen Straße mit dem genauso kurzen Namen „Kolk“ {25}. Oder auch auf der anderen Altstadtseite am oberen Ende der Straße An der Untertrave, wo zwei der schönsten Gänge Lübecks abzweigen: der Hellgrüne Gang und der Dunkelgrüne Gang (–>).

Aber eigentlich lohnt es sich überall, neugierig und im besten Sinne planlos drauflos zu schlendern. Denn: In Lübeck findet man, obwohl man gar nicht sucht!

Bei einer Schiffstour entlang der Obertrave erhält man einen guten Eindruck von der Altstadt (088lk Abb.: LTM/Uwe Freitag)

Lübeck an einem Wochenende


1. Tag: Altstadtbummel


Für einen ersten Überblick bietet sich ein Bummel über die zentrale Breite Straße [D5–E3] an. Ausgangspunkt könnte das sehr sehenswerte Rathaus {4} sein. Schräg gegenüber befindet sich eine Lübecker Institution, das Café Niederegger {5} mit seinem verführerischen Marzipanangebot. Der weitere Spaziergang über die Breite Straße führt an der St. Marienkirche {6} vorbei, erreicht das Buddenbrookhaus {8}, das der Schriftstellerfamilie Mann gewidmet ist, und schließlich die imposante St. Jakobikirche {9}. Schon in Sichtweite zu dieser steht das historische Heiligen-Geist-Hospital {14}. Bereits auf diesem kurzen Weg hat man mehrere herausragende Sehenswürdigkeiten kennengelernt. Aber Lübeck atmet beinahe an jeder Ecke Geschichte und die drückt sich in der Vielzahl der historischen Häuser aus, die sich buchstäblich in jeder Straße finden lassen, oder auch in einer der Lübecker Traditionseinrichtungen, den Stiftungshöfen und Hinterhofgängen. Im Vorbeigehen passieren Spaziergänger auf dem Weg zu selbigen zwei Museen, die Lübecker Nobelpreisträgern gewidmet sind: Willy Brandt {16} und Günter Grass {18}. Wer lieber shoppen möchte, dem sei unbedingt ein Besuch in der Hüxstraße [E/F5] und der Fleischhauerstraße [D4–E5] empfohlen. Dort gibt es keine Filialen großer Ketten, sondern eine Vielzahl von kleinen, charmanten Läden, an denen man kaum vorbeigehen kann. Kunstliebhaber finden dort einige Galerien. Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte sich das Zaubertheater (–>) in der Mengstraße nicht entgehen lassen.

2. Tag: Kultur und Strand


Am Vormittag böte sich eine vertiefende Prise Kultur an. Mehrere Ausstellungen liegen in oder nahe der Königstraße: Willy-Brandt-Haus {16}, Günter-Grass-Haus {18} oder die tolle Gemäldesammlung im Museum Behnhaus Drägerhaus {15}. Wirklich lohnenswert ist auch eine Visite des St.-Annen-Museums und der Kunsthalle St. Annen {21}. In diesem Doppelmuseum begeistert einerseits die Ausstellung sakraler Kunst des Mittelalters mit einer einzigartigen Sammlung von Schnitzaltären, andererseits der moderne Anbau, in dem Gegenwartskunst ausgestellt ist – ein spannendes Gegensatzpaar.

Zum Abschluss möchte ich allen Lübeck-Besuchern noch einen Abstecher nach Travemünde empfehlen, um sich ein wenig den Ostseewind um die Nase wehen zu lassen. Man gelangt zur Ostseeküste entweder mit der Bahn (stündliche Verbindungen) oder mit den Stadtbussen 30, 31 oder 40, die jeweils halbstündlich von der City hinüber nach Travemünde bis fast an den Strand fahren. Vielleicht ist das Wetter ja so gut, dass man sich sogar ein Weilchen am Strand sonnen kann. Ansonsten bieten sich ein Strandspaziergang und ein Bummel über die reizvolle Promenade an der Vorderreihe {28} entlang der Trave mit ihren vielen Shops und Lokalen an. Und wer immer noch genug Entdecker-Energie verspürt, der besucht den beeindruckenden Viermastsegler Passat {29}, der unübersehbar in der Trave ankert. Zurück nach Lübeck geht es wieder per Bahn oder Bus – oder sogar per Schiff, dies aber leider nur zu bestimmten Jahreszeiten.

Das gibt es nur in Lübeck

> Bürger begrüßen singend den Mai: Alljährlich versammeln sich Lübecker Bürger zusammen mit dem „Möwenschiet Chor“ in der Nacht zum 1. Mai auf dem Marktplatz beim Rathaus {4}, um den Mai mit Gesang zu begrüßen. Dazu singen sie traditionell das vom Lübecker Emanuel Geibel getextete Lied „Der Mai ist gekommen“ (–>).

> Mit der Bahn (fast) bis an den Strand: Ein Bahnhof, der in Sichtweite eines Strandes steht? In Travemünde ist das der Fall (–>). Und damit die Lübecker Ostseestrand-Besucher auch jederzeit wissen, wann sie nach Hause fahren können, wird noch heute die Abfahrtszeit des nächsten Zuges nach Lübeck riesengroß an der Außenwand des Bahnhofs angezeigt. In der Vergangenheit konnte man die Uhrzeit sogar direkt vom Strand aus ablesen, das aber bereitet heutzutage aufgrund der dichten Bebauuung doch einige Schwierigkeiten.

> Lübeck im Portemonnaie: Früher hatte jeder mal einen „Lübecker“ in der Tasche, nämlich einen 50-Mark-Schein mit der Abbildung des Holstentores {2}. Heute, zu Euro-Zeiten, vielleicht wieder, denn erneut ist das Holstentor auf einer 2-Euro-Gedenkmünze abgebildet. Die hat nun zwar nicht jeder in der Tasche, aber einige sicherlich doch. Immerhin wurde diese Münze in einer Auflage von 32 Millionen Stück geprägt.

> Lokale als Sehenswürdigkeit: Sicherlich, auch andere Städte haben prächtige historische oder besonders schöne, ausgefallene und einmalige Einkehrmöglichkeiten, die als Sehenswürdigkeiten gelten. Aber Lübeck hat gleich mehrere davon, etwa den Ratskeller (–>) unterhalb des Rathauses mit verschwiegenen Nischen und prächtigen Schiffsmodellen. Oder die Schiffergesellschaft (–>), das Lokal der Bruderschaft der Seefahrer, mit einer einzigartigen Einrichtung aus langen Bankreihen und maritimem Dekor, ferner das Schabbelhaus (–>), in dem heute italienische Küche in historischem Ambiente serviert wird. Auch der Kartoffelkeller (–>) unter dem Heiligen-Geist-Hospital {14}, ebenfalls in einem mittelalterlichen Gewölbekeller, ist sehenswert. Und am Café Niederegger {5} mit seinem verführerischen Marzipan-Angebot kann sowieso niemand vorbeilaufen.

> Drei Nobelpreisträger: Welche Stadt kann schon von sich behaupten, im Leben dreier Nobelpreisträger eine entscheidende Rolle gespielt zu haben? Lübeck kann das: Willy Brandt und Thomas Mann wurden hier geboren und verbrachten auch ihre Jugendjahre in der Stadt. Günter Grass kam als 68-Jähriger nach Lübeck. Und die Stadt ehrt Thomas Mann (siehe {8}), Günter Grass (siehe {18}) und Willy Brandt (siehe {16}) mit eigenen Ausstellungen, wobei alle drei Häuser praktischerweise dicht beieinanderliegen.

Stadtspaziergang


Der Verlauf des hier beschriebenen...