Suchen und Finden

Titel

Autor

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

STAR GATE - das Original: Die 17. Kompilation - 'Die Bände 161 bis 170 der laufenden Serie STAR GATE - das Original - zusammengefasst!'

STAR GATE - das Original: Die 17. Kompilation - 'Die Bände 161 bis 170 der laufenden Serie STAR GATE - das Original - zusammengefasst!'

Wilfried A. Hary (Hrsg.)

 

Verlag BookRix, 2021

ISBN 9783748770138 , 555 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

8,49 EUR

Mehr zum Inhalt

STAR GATE - das Original: Die 17. Kompilation - 'Die Bände 161 bis 170 der laufenden Serie STAR GATE - das Original - zusammengefasst!'


 

1


 

Auf der Zentralwelt der galaktischen Föderation Mirafar lief alles nicht ganz so glatt ab, wie es sich Ken Randall gewünscht hätte. Zwar hatte die Mehrheit der Mitgliedswelten ganz klar für sie und ihre Mission der Befriedung abgestimmt, doch gab es auch mehr oder weniger deutliche Gegenstimmen. Eine hatten sie zum Glück zum Verstummen bringen können, nämlich die lauteste: Die der Grizzae nämlich. Damit war schon sehr viel gewonnnen, aber Ken hatte den Ehrgeiz, auch noch andere Welten, die ihnen gegenüber sich ablehnend verhielten, für sich zu gewinnen. Nicht jeder in seinem Team teilte da seine Meinung zwar, aber die Gegenargumente wogen nicht schwer genug, um ihn vom Gegenteil überzeugen zu können.

Deshalb waren sie wieder hier.

Inzwischen waren weitere Monate vergangen nach ihrer erfolgreichen Mission bei den Grizzae. Sie hatten viele Mitgliedswelten innerhalb der galaktischen Föderation besucht, und jedes Mal hatten sie dabei allein schon mit ihrer Anwesenheit gesorgt, dass dort von diesem Zeitpunkt an STAR GATES möglich wurden. Inzwischen gab es längst ein funktionierendes Netzwerk von STAR GATES, die Mitgliedswelten miteinander und natürlich mit Mirafar verbanden. Aber wieso sperrte sich ausgerechnet eine Welt wie SER-FEN dagegen?

Intern bezeichnete das Team Ser-fen gern als „Planet der Elektroniker“. Nicht ganz zufällig natürlich, denn mindestens neunundneunzig Prozent aller Elektronik bis hin zur künstlichen Intelligenz innerhalb der Föderation stammte von Ser-fen. Zwar waren auf einigen Welten, wie beispielsweise der Gründungswelt Pranumpal, die gelieferten Elektroniken entsprechend für die eigenen Bedürfnisse modifiziert worden, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass eigentlich innerhalb der Föderation schon ziemlich lange nichts mehr ohne Ser-fen lief. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und das bezog sich nicht nur auf die Mitgliedswelten selbst, sondern natürlich auch auf deren Raumschiffe.

Ken hatte da so einen vagen Verdacht:

„Kann es sein, dass sie gegen uns sind und somit gegen die Einführung von STAR GATES, weil sie um den Fortbestand der umfangreichen Raumschiffflotten fürchten, wobei sie natürlich an Einfluss verlieren würden?“

Ein Argument, das nicht so einfach zu widerlegen war.

Im Fall von Grizzae hatte Ken Randall den radikalen Vorstoß gewagt, indem er gegen den ausdrücklichen Wunsch dieser Mitgliedsrasse einfach trotzdem dorthin geflogen war. Im Fall von Ser-fen erschien ihm diese Vorgehensweise als zu riskant. Seine Teamkollegen waren ihm dankbar für diese Einsicht. Trotzdem versuchten sie, ihn davon abzubringen, einen erneuten Vorstoß auf Mirafar zu wagen.

Vergeblich: Jetzt war er hier und wollte endlich Nägel mit Köpfen machen, wie er sich ausdrückte. Als Basis für seinen Vorstoß wählte er die Kuppelstadt der Gro-paner, die versprochen hatten, ihn tatkräftig zu unterstützen. Aber auch die Grizzae und Pranumpaler hatten ihre volle Unterstützung zugesagt. Andere Mitgliedwelten hatten zumindest signalisiert, dass sie nicht gegen seinen Vorstoß waren.

Und dann erfolgte die ganz klare Absage von Seiten Ser-fens:

„Wir sind zu der Auffassung gelangt, dass die neue STAR GATE-Technologie weit mehr Risiken als Vorzüge bietet. Leider ist es uns nicht gelungen, die Föderation von dieser Gefahr zu überzeugen. Wir behalten uns jedoch vor, sofort und ohne Warnung, also mit allen Mitteln, alles zu tun, um unsere Souveränität und Neutralität nicht zu verlieren. Das heißt: Jegliche Annäherung an den uns zugewiesenen Raumsektor von Seiten der Besucher aus einem parallelen Universum führt zwangsläufig zu deren vollständigen Vernichtung. Niemand kann uns streitig machen, dass wir uns zur Wehr setzen. Obwohl wir selbstverständlich und nach wie vor neutral bleiben, was jegliche gegenteilige Meinung betrifft. Wir respektieren voll und ganz die Entscheidungen der Mehrheit innerhalb der galaktischen Föderation, ohne diese jedoch für unseren eigenen Raumsektor zuzulassen.“

Ken Randall war ziemlich frustriert, als er danach an Bord der Chamäleon zurückkehrte.

 

*

 

„Ich habe da vielleicht einen Vorschlag!“, meldete sich Rotnem gleich bei seiner Ankunft zu Wort.

Wenig interessiert begegnete Ken seinem Blick.

Rotnem sah dies trotzdem als Aufforderung an, seinen Vorschlag zu unterbreiten. Das gesamte Team war mit anwesend, in der Zentrale der Chamäleon.

„Ich habe mit noch niemandem darüber gesprochen, sondern wollte natürlich erst abwarten, was dein dipolomatischer Vorstoß auf Mirafar bringen wird.“

Ken blinzelte nervös, aber er blieb geduldiger Zuhörer.

„Wie du weißt, bin ich ein Kyborg, und handelt es sich bei Ser-fen nicht um den Planeten der Elektroniker? Ich finde, es wäre für diese ganz besonders interessant, einmal so etwas wie mich sozusagen in Natura zu erleben. Wobei ich überzeugt bin, dass sie gar nicht in der Lage wären, so etwas wie mich selbst zu konstruieren.“

„Worauf willst du eigentlich hinaus?“, erkundigte sich Ken misstrauisch.

„Nun, ich will mich persönlich bemühen, im Alleingang. Nicht im Auftrag von dir oder sonstwem. Auch ohne Ankündigung. Ich will einfach zu denen hin und mich zur Verfügung stellen.“

„Zur Verfügung stellen?“, echote Ken. „Wofür?“

„Sie sollen mich testen. Sie sollen mich beurteilen. Sie sollen selbst erleben, wie überlegen die bei mir verwendete Technik ist. Ich bin überzeugt davon, dass sie alles in den Schatten stellt, was die selbsternannten Überspezialisten von Ser-fen überhaupt jemals für möglich gehalten hätten.“

„Nein!“, sagte Ken Randall lapidar.

„Aber wieso nicht?“, protestierte Rotnem.

Cha, das Bordgehirn, mischte sich ein:

„Ich bitte um Vergebung, wenn ich mich hier einmische, aber es wäre in der Tat zu riskant, Rotnem. Ich habe deine Technik mit der Technik der Uralten verbessert. Diese sollte unser Geheimnis bleiben. Es wäre viel zu gefährlich, sie in die Hände derer von Ser-fen zu geben.“

Rotnem lachte. Es wirkte sehr menschlich.

„Ihr habt mich offensichtlich nicht verstanden. Ich habe keineswegs vor, die Technik, die zum Ergebnis Rotnem geführt hat, in die Hände der Elektroniker zu geben. Ich habe lediglich die Absicht, ihnen vor Augen zu führen, wie überlegen sie ist.“

„Wie soll das denn klappen?“, blieb Ken skeptisch.

Da mischte sich Dr. Yörg Maister ein. Er reckte seinen deutlich gewölbten Bauch noch weiter vor und wippte auf den Zehenspitzen auf und ab, während er die Lippen schürzte und vor sich hin nuschelte, als wären die Worte ausschließlich für ihn selbst bestimmt:

„Wie sollen die Rotnems Technik erforschen können, ohne ihn dabei zu zerstören? Und wenn sie ihn dabei zerstören, werden sie erst recht nichts erfahren.“

„Aber das Risiko!“, rief jetzt Tanya Genada aus. „Rotnem, wir müssen wirklich mit allem rechnen. Ser-fen hat unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie mit Gewalt gegen uns vorgehen, wenn wir ihre Souveränität nicht respektieren. Der diplomatische Weg ist gescheitert, und was du vor hast, ist ein klarer Affront.“

Abermals lachte Rotnem.

„Das kann man man auch anders sehen: Es kommt ganz darauf an, wie ich vorzugehen beabsichtige.“

Seine Teamkameraden schauten sich an. Sie versuchten zu ergründen, worauf er eigentlich wirklich hinaus wollte.

Nur Cha durchschaute ihn:

„Ich verstehe – mit Verlaub gesagt. Du machst denen nur etwas vor. Beispielsweise, indem du vorgibst, ein Abtrünniger zu sein?“

Rotnem seufzte ergeben.

„Endlich hat es jemand begriffen. Danke, Cha! Also, um es zu präzisieren: Ich begebe mich freiwillig in die Obhut von Ser-fen. Ich als eine Art Flüchtling. Ich beantrage sozusagen Asyl!“

Er ließ seine Worte erst genügend einwirken, ehe er fortfuhr.

„Natürlich nur ein Trick, aber wie sollten die das durchschauen? Denkt an die alte Geschichte vom trojanischen Pferd. Ja, ich habe mich sehr für die irdische Geschichte interessiert, die gar nicht mal so verschieden ist von der meines Volkes, in das ich hineingeboren war, ehe man mich zum Kyborg gemacht hatte. Ich mache mich denen selbst zum Geschenk.“

„Und dann?“, erkundigte sich Janni van Velt bang. Dabei kaute sie auf ihrem grünen Kaugummi herum, als gelte es, damit eine Meisterschaft zu gewinnen.

„Das wird sich zeigen.“

„Und falls es schief geht?“, meldete sich jetzt Dimitrij Wassilow zu Wort.

„Gibt es immer auch noch mich!“, mischte sich prompt Max Nergaard ein. „Ich kann unsichtbar in der Nähe bleiben, halte dabei telepathisch die Verbindung mit dem Schiff und greife ein, falls es erforderlich werden sollte.“

„Damit wäre dann meine Mission natürlich gescheitert!“, gab jetzt Rotnem zu bedenken.

„Ich greife nur dann ein, wenn sie sowieso als gescheitert angesehen werden kann!“, beruhigte Max ihn. „Und indessen bleibt die...