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Erkenntnisse eines Neugierigen - Was ich gern wissen wollte

Erkenntnisse eines Neugierigen - Was ich gern wissen wollte

Wolfgang Weller, Prof. Dr.

 

Verlag epubli, 2021

ISBN 9783753144207 , 327 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz frei

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7,99 EUR

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Erkenntnisse eines Neugierigen - Was ich gern wissen wollte


 

Für das Verständnis der Entwicklung zur Informationsgesellschaft ist die Kommunikation von grundlegender Bedeutung. Dazu werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der menschlichen Kommunikation. Die unmittelbarste Form des Nachrichtenaustauschs zwischen verschiedenen Menschen ist die direkte Kommunikation durch Lautäußerungen. Soweit Informationen über größere Strecken zu übertragen waren, bediente man sich in früherer Zeit fußläufiger bzw. reitender Boten, was eine erhebliche Verzögerung der Informationsübertragung mit sich brachte. Übergehen wir die mancherlei Zwischenschritte der Fernkommunikation, so wurde eine wirkliche Verbesserung erst erreicht, nachdem der Telegraph und das Telefon erfunden waren. Die Sprachübertragung erfolgte nun durch Modulation eines elektrischen Signalträgers. Der Charakter dieses Übertragungsverfahren wird heute mit analog bezeichnet. Um möglichst viele potenzielle Teilnehmer einzubinden, wurde eine Infrastruktur in Form eines Kommunikationsnetzes errichtet, welches ständig ausgebaut wurde. Mit der Verlegung von Unterseekabeln war bald auch eine Verständigung über Kontinente hinweg möglich. Der mit dem analogen Telefonnetz zunächst verfügbare – wissenschaftlich ausgedrückt – multilateral nutzbare Übertragungskanal war Störungen ausgesetzt, welche die Qualität der Informationsübertragung und auch deren Reichweite begrenzten. Ein Durchbruch gelang erst, als man in der Lage war, die Sprache, und später auch Musik und  Bilder, zu digitalisieren und in dieser Form zu übertragen.

Die Entwicklung zur Informationsgesellschaft wurde ermöglicht und wird fortlaufend vehement vorangetrieben durch die überaus rasante Entwicklung der Informationstechnologie. Meilensteine auf diesem Weg waren:

1936  Erfindung des frei programmierbaren Rechenautomaten durch J. v.

Neumann durch Konrad Zuse

1973 Erstentwicklung eines Kleincomputers mit Bildschirm, Tastatur und

Maus (PC) der Kopiergerätefirma Xerox, der allerdings nicht marktwirksam wurde. Die Idee wurde wenig später von den Firmen Mackintosh und Intel erfolgreich aufgegriffen.

1982 Umstellung des bereits in den 60er Jahren entwickelten ARPANET  auf TCP/IP-Standard ermöglicht den Austausch von Daten und

Datenpaketen zwischen beliebigen Computernetzwerken.

Ende der 80er Jahre  Durchgängige Digitalisierung von Sprache, Musik,

Bildern und Filmen, die nunmehr als Daten bzw. Datenströme übertragen und auf Computern behandelt werden können. Für die benötigten größeren Bandbreiten des Übertragungskanals wurde das (bisher analog genutzte) Fernsprechnetz unter teilweisem Einsatz neuer Mittel, wie Laser-gestützter Richtfunkstrecken, Glasfaserleitungen und Satellitenübertragungssysteme, auf Digitalbetrieb umgerüstet.

1989 Erfindung des World Wide Web (www) durch Tim Bernes-Lee

(CERN) erlaubt weltweite logische Verknüpfung von Daten und Inhalten auf unzähligen Computern per Links. Es entsteht das Internet, das sich rasch entwickelt. Technische Voraussetzungen für die flächendeckende Einführung und den Betrieb des Internets war ein weltumspannendes Digitalnetz mit integrierten Computern gewaltiger Verarbeitungsleistung und Speicherkapazität (Super-Server). Für die Ausrüstung auf der Nutzerseite sind Modems erforderlich.

1990  Das im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums entwickelte Sa-

telliten-gestützte globale Navigationssystem (GPS) zur Positionsbestimmung und Zeitmessung ist voll wirksam und ab 2000 für die zivile Nutzung verfügbar.

1992   Nach verschiedenen Vorläufern Vorstellung der ersten GSM-fähgen   Mobilfunkgeräte (Handys) durch Motorola, die per Funk mit dem

Telefon-/Fest)Netz kommunizieren und daher ortsunabhängig eingesetzt werden können. Die dafür erforderliche Infrastruktur der Funknetze wurde rund um das Festnetz errichtet und mit diesem verknüpft.

Wie ersichtlich, hat sich die technologische Entwicklung immer mehr beschleunigt. Ein weiteres Merkmal ist das Aufeinander-zu-Driften der verschiedenen Informationsfunktionen bei einem nebeneinander unterschiedlicher Geräteformen.

Selbst bei den privat genutzten Computern ist bei eher sinkenden Preisen eine unglaubliche Leistungssteigerung zu verzeichnen. Allein die Speicherkapazität der Homecomputer hat heutzutage die Marke von Tera-Bytes überschritten. Zum mittlerweile klassischen PC – selbstverständlich mit Internetzugang und Zusätzen für den Fernsehempfang und die Musikwiedergabe –  sind mit dem Laptop und Notebook nahezu gleicher Funktionalität neuerdings auch Minirechner ohne Tastatur und Maus dafür mit Touchscreen (Apple) weitere Geräteklassen hinzugekommen. Der Anschluss von Game-Konsolen macht die Geräte zu virtuellen Spielmaschinen. Taugten die Handys vor weniger als zwei Jahrzehnten zum mobilen Sprachaustausch und zur Versendung von SMS-Nachrichten, so sind daraus mittlerweile Smartphones geworden, ausgerüstet mit einer immer höher auflösenden Kamera, GPS-Empfänger  und selbstverständlich mobilem Internetzugriff. Nach dem iPod und iPhone (Apple) wird Microsoft mit Natal ein System präsentieren, bei dem der Mensch die Spiele allein durch seine Körperbewegungen interaktiv steuern kann. Das Gleiche wird auch beim Fernseher geboten, der bedarfsweise – dank Digitalisierung von Bild und Ton – als multimediale Unterhaltungsmaschine, weitreichende Informationsquelle oder Computer genutzt werden kann. Schon hängen digitale Bilder an den Wänden und werden mittels iBook elektronisch Bücher gelesen. Und es muss wohl auch weiterhin mit einer Flut von Innovationen gerechnet werden.

Ein wesentliches Ergebnis der hier nur grob geschilderten technischen Entwicklung besteht darin, dass Sprache, Schrift, Bilder, Musik, Film- und Fernsehdarbietungen wie auch Computerprogramme und Dateien vielerlei Art nunmehr ohne Unterschied der Herkunft einheitlich als Daten, Dateien oder Datenströme gehandhabt werden können. Die Einspeisung wie der Zugriff auf diese Informationen erfolgt über derzeit noch verschiedenartige Endgeräte, die jedoch in der Tendenz funktionell zusammenwachsen. Die geschaffenen Kommunikationsmöglichkeiten jeglicher Art sind weltweit offen und bestehen sogar während der Bewegung des Benutzers.

Nachdem wir die technische Seite beleuchtet haben, sollen nun einige Ausführungen zur allseitigen Nutzung dieser Mittel folgen.

Da ist zunächst auf die Einsatzmöglichkeiten der Computer zu verweisen. Computer durchdringen heutzutage die gesamte Arbeitswelt. Auch der Dienstleistungssektor kommt in seiner Breite längst nicht mehr ohne Computer aus. Selbst der Kulturbetrieb und die Unterhaltungsindustrie haben sich des Computers auf vielfältige Weise bemächtigt. Auf diesem Arbeitsmittel werden heutzutage Literatur verfasst, Musik arrangiert und komponiert, Filmsequenzen und sogar ganze Filme produziert und auch Computerspiele programmiert. Computer befinden sich in größerer Anzahl in den Verkehrsmitteln, ob Auto, Bahn, Schiff oder Flugzeug. Sie ermöglichen ebenfalls die reiche Funktionalität von Digitalkameras, Camcordern und Handys. Selbst Chipkarten ermöglichen uns heute den Zugang zu Bankgeschäften und die Begleichung von Rechnungen.

Computer sind zunehmend ein fester Bestandteil unserer Wohnungseinrichtung geworden bzw. begleiten uns auf Reisen. Die Computer haben auch längst von unseren Wohnzimmern und Küchen Besitz ergriffen, indem sie die dort befindlichen technischen Geräte nach unseren Anweisungen steuern. Sie sind sogar dabei, in verniedlichter Form in die Kinderzimmer vorzudringen und Bestandteil mancher Spielzeuge. Die private Nutzung von universellen Computern ist breit gefächert und ermöglicht uns vielfältige Aufgaben von zuhause aus zu erledigen. Die Anwendungen reichen vom Gebrauch als Schreibmaschine, die Bildbearbeitung und –archivierung bis zur umfassenden Nutzung der vielfältigen Internetdienste (s. später). Im Bedarfsfall können damit auch Computerspiele betrieben, Fernsehsendungen empfangen und mancherlei andere Freizeitbeschäftigungen ausgeführt werden. Homecomputer sind auch unseren Kindern zu essentiellen Bestandteilen ihrer schulischen und studentischen Ausbildung geworden. Um es auf einen kurzen Nenner zu bringen: ohne Computer läuft mittlerweile nicht nur in der Arbeitswelt fast gar nichts mehr.

Die Bedeutung des Internets ist für alle Bereiche des menschlichen Seins – seien es Politik, Wirtschaft, Finanzwesen, Arbeitswelt, Kultur, Religion oder auch der private Bereich – kaum zu überschätzen. Das Revolutionäre am Internet besteht darin, dass es zu unserer realen Welt eine virtuelle Welt hinzuliefert, in der Vorgänge in Gestalt von Daten und Datenströme verwaltet und verarbeitet werden und diese Informationen in kürzester Zeit weltweit hin- und her fließen können. Die Verbindung zwischen der realen und der virtuellen Welt ist von beliebigen Orten aus und zu beliebiger Zeit möglich und erfolgt über vom Menschen betätigte Endgeräte. Die Relation von virtueller und realer Welt wird durch Bild 4 in symbolisierter Form wiedergegeben. Die zwischen beiden Welten eingezeichneten gepfeilten Linien sollen die Wirkbeziehungen verdeutlichen, wobei der verschiedenartige Gebrauch der virtuellen Welt berücksichtigt wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild 4 Beziehungen zwischen der realen und der virtuellen Welt

 

Auf den vorstehend geschilderten Entwicklungsstand eines modernen, die Welt und...